Unterschiede MBtrac 700 zu 800 -
schuelerlotse - 24.06.2009
Da ich mich ja in letzter Zeit mit den Trac's der kleinen Baureihe beschäftige, habe ich eine Frage:
Die Ausführung des 700er sieht auf Bildern optisch etwas kleiner aus als die 800er aufwärts.
Oftmals, so sieht es aus, haben die 700er auch eine kleinere Bereifung.
Wenn das tatsächlich so ist und ich mich nicht getäuscht habe, dann würde ich gerne wissen, warum die Ausführung des 700er von den anderen abweicht.
In technischen Datenblatt sind zwar einige Abweichungen, meines Erachtens aber nicht so groß, wie sie auf Bildern optisch wirken.
Gruß
Sascha
RE: Trac 700 -
speedy - 24.06.2009
Hallo sascha!
bei den 700er tracs sind andere achsen verbaut, kannst du erkennen an den radnarben - haben nur 6 schrauben. außerdem sind sie anstatt der scheibenbremsen mit einer trommelbremse ausgestattet. das sind die wesentlichen unterschiede. achsabstimmung ist natürlich eine andere. du brauchst nur die geschwindigkeitsdiagrame der getriebe vergleichen. getriebe ist aber das gleiche verbaut. rahmen, kabine motor sind aber ident.
gruß: franz
ps.: das sind die wesentlichen unterschiede, hoffe dir damit weitergeholfen zu haben
RE: Unterschiede MBtrac 700 zu 800 -
holgi63 - 24.06.2009
Hallo Sascha,
der Hauptunterschied ist, dass am 700 die Trommelbremser-Achsen des 406 mit einer (erheblich!) kleineren Gesamtuntersetzung verbaut wurden. Deshalb haben die 700-er bei 40km/h 14/8 Gänge statt 16/8 beim 800 und der 7 (14.) Gang ist zudem noch drehzahlbegrenzt.
Der Grund liegt darin, dass der 700 der UR-MBtrac ist (65/70) und bei der Entwicklung die Vorgabe herrschte, auf das Teileregal des 403/406 zurückzugreifen. Die schwereren MBtrac der Baureihe 440 sollten aber mit den Achsen des 403/406 nicht mehr gebaut werden.
Die Basisbereifung war bei 700 und 800 zu allen Zeiten gleich: 14,9R24. Ab der Verwendung der neuen Motoren wurden die 800-er jedoch häufig mit 16,9R24 ausgeliefert, die vorher dem 900-er vorbehalten waren.
Das zulGG beim 800 wurde irgendwann auf 6.500kg angehoben, statt 6.000kg beim 700.
Die ersten (überwiegend grau/roten) 800-er der Mittelschalterbaureihe waren mit 72PS angegeben. In dieser Zeit waren die Motoren im Wesentlichen identisch.
Als die Motorleistung des 800 auf 75PS (noch in der Mittelschalterbaureihe) angehoben wurde, wurden in der Einspritzpumpe die größeren (90-er) Pumpenelemente verbaut, im 700 blieben die 80-er drin.
Die Motoren sind also seit dieser Zeit nicht mehr genau gleich!
LG
Holger
RE: Unterschiede MBtrac 700 zu 800 -
Stefan - 24.06.2009
hallo
und zu deiner frage mit der reifengröße.
Die kann unterschiedlich sein, eine zeit lang waren 12.4x28 verbaut (so viel ich weiß, kann mich aber auch täuschen) aber die wohl häufigsten bereifungen sind die 14.9x24 oder aber auch 14.5x20
die 24 Zöller waren die Grundausstattung bei den Landwirtschaftlichen 700ern
die 20 Zöller waren beim Kommunalen, Grünland und auch Industrie die Grundausstattung, also wenn du einen 700K oder 700G findest hat dieser normal 20Zöller drauf.
gruß Stefan
RE: Unterschiede MBtrac 700 zu 800 -
michael - 04.12.2010
HI holger
Das heißt doch dann, das in jedem 700er noch der vierte gang in der großen gruppe gespert ist oder?
Oder ist das wie beim 65/70 das original die zahnräder "für die restlichen höheren gänge" nicht verbaut sind?
mfg michael
RE: Unterschiede MBtrac 700 zu 800 -
holgi63 - 05.12.2010
Hallo Michael,
Das Hauptgetriebe, welches vom 406 stammt, ist eine 4-Gang Schaltbox, die mit einer Untersetzung 8 Geschwindigkeiten realisiert. Die große Gruppe wird geschaltet, indem diese Untersetzung überbrückt wird.
Im 65/70, sowie in den Mittelschaltern 700N, also den 25km/h Ausführungen, sind die notwendigen Bauteile für diese Überbrückung der kleinen Gruppe nicht verbaut, damit ist für eine Hochrüstung dieser Typen eine Menge Änderungen erforderlich.
Die Typen 700S (die 30- und 40km/h Versionen) hingegen haben die Überbrückung zur großen Gruppe eingebaut, also alle Teile für die Schaltbarkeit aller 8 Gänge der Box vorhanden. Abhängig von der Endgeschwindigkeit werden dann Gänge nur mit Hebeln oder Kugeln gesperrt.
Aufgrund der kürzeren Gesamtuntersetzung kam man beim 65/70 für die damals übliche Höchstgeschwindigkeit von 25km/h mit 4 Gängen, die durch das Vorschaltgetriebe auf 8 erhöht wurden, zurecht.
FG
Holger