Hydraulikpumpe vom MB Trac 1000 hält das Spritzgestänge nicht oben?
#1

Hallo Trac‘ler !

Nachdem ich die SuFu ordentlich gequält habe, habe ich noch ein paar Fragen zum Thema Hydraulikpumpe.

Bin heute mit dem 1000er Trac und Anhängespritze unterwegs gewesen. Die Spritze hat automatische Gestängeführung, angesteuert über einen Konstantstrom-Hydraulikblock.
Nach einiger Zeit sackte das Gestänge nach und nach ab. Der Wechsel der Steuerventile und das Erhöhen der Motordrehzahl brachte keine Abhilfe.
Haben auf dem Acker einen anderen Schlepper vorgehängt und konnten mit diesem das Gestänge mit kleinster Ölmenge anheben.
An der Spritze sehe ich keine Fehlerquelle, da wir sämtliche Drosseln aufgemacht/ausgebaut hatten.

Ich gehe mal davon aus, dass die Pumpe am Trac ihren Dienst nach 32 Jahren quittiert hat, oder lässt sich das nicht so pauschal sagen ?!
Zudem tropfte Hydrauliköl unterhalb der Pumpe auf das „Abweisblech“ vom Trac, allerdings nur unter Last, im Standgas war so nichts zu sehen.

Lange Rede, kurzer Sinn.... Ich werde die Pumpe wohl tauschen. Nun meine eigentliche Frage: Wie verschleißt eine Pumpe ?
Ist davon auszugehen, dass Späne, oder Abrieb sich nun im Hydraulikkreislauf befinden und dementsprechend gleich Öl & Filter mit getauscht werden sollten ?

Vorab vielen Dank für Eure Antworten !

Mit freundlichen Grüßen
Julian
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#2

Moin Julian,

Deine Fehleranalyse kann ich nicht ganz nachvollziehen?

Das Gestänge sackte ab, schreibst du?
Also hat die Pumpe ja das Gestänge auch angehoben bekommen?

Das hat dann ja aber nichts mit der Pumpe zu tun, sondern entweder innerlich undichten Hydraulikzylindern des Gestänges, oder eine innerliche Undichtigkeit der Steuerventilzelle des Gestänges...

Oder wie wird das ganze gemacht, gesteuert?

Und jetzt zu deiner eigentlichen Frage.
Wenn man die Hydraulikpumpe wechselt, dann empfehle ich unbedingt das Hydrauliköl und den Filter mit zu wechseln (es sei denn, der letzte Wechsel ist überschaubar lange her, und die Pumpe hat keine Späne und Brocken ins System geworfen...)

Gruß Hartmut admin

MBtrac, alles andere ist Behelf!
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#3

Hallo Julian,

also ich kann Hartmut ein Stück weit beipflichten.

Du schreibst, dass nach einiger Zeit das Gestänge abgesackt ist. Also war zunächst ja alles gut.

Ich gehe davon aus, dass das Gestänge erst abgesackt ist, als das Hydrauliköl richtig warm/heiß war. Wie viel Öl war denn im Hydrauliktank vom trac?
Die Undichtigkeit, von der Du schreibst: Tritt das Öl direkt aus der Pumpe aus? An der Welle oder an der Trennstelle vom Gehäuse oder doch wo anders?

Hast Du den trac nach der Situation mit der Spritze nochmal anderswo eingesetzt, wo die Hydraulikanlage gefordert ist und hat er da auch geschwächelt?

Ich mein ja bloß: Bevor jetzt ein nicht unrelevanter dreistelliger Eurobetrag in die Hand genommen wird und die Pumpe getauscht wird, würde ich der Sache noch etwas weiter auf den Grund gehen. Gerade jetzt, wo der Winter vor der Türe steht und der trac vielleicht nicht mehr täglich hart ran muss ergibt sich doch ein Zeitfenster, in dem man etwas intensiver nachforschen könnte.

MfG
Andre


MB trac.

Yes we can!

-> "Mein Steckbrief" <-
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#4

Moin Hartmut, Moin Andre‘

Danke für die schnelle Antwort.
Ja, anfangs war die Gestängeführung voll funktionsfähig. Auf der letzten Fläche fing das Problem dann an, der Hydraulikdruck vom Schlepper reichte nicht mehr, um das Gestänge auf 50-60cm Höhe zu halten.
Pumpe förderte allerdings (habe hinten am Hubzylinder mal den Schlauch abgenommen - Öl kam ausreichend an).
Unser Servicepartner kam allerdings auch mit deinem Tipp um die Ecke -> innerliche Leckage im Zylinder des Hubgerüstes ?!

Verwunderlich war es halt nur, dass der Trac es halt nicht gepackt hat, das Gestänge überhaupt nochmal ein kleines Stück anzuheben.

Hatten dann einen 7530 vorgehängt und das Steuergerät gerade mal auf 0,8 (Skala von 0-10) eingestellt und siehe da, das Gestänge ließ sich ohne Probleme hochfahren.

Das Absacken trat erst nach ca. 2,5/3 Betriebsstunden auf.
Hydrauliköl habe ich erst nach der Ernte gewechselt (August).
Der Öltank ist gut 3/4 voll.
Die Pumpe leckt etwas an der „Nahtstelle“ am Pumpengehäuse.

Mit freundlichen Grüßen
Julian
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#5

Moin,

mir fällt da spontan das Thema Ubbelode Diagramm ein. Je heißer ein Öl wird, desto schlechter ist die Viskosität.
Entweder deine Pumpe ist verschlissen.
Dann nehmen durch den Verschleiß die Spaltmaße zu. Das Öl wird heißer - dünnflüssiger und die Viskosität bricht zusammen. Dadurch steigen die Leckölmengen an den Spalten der Pumpe. Da bleibt also dein Druck.
Hydraulikpumpen dichten in der Regel metallisch ab.

Das erklärt auch, warum warme Maschinen lecken und kalte nicht.
Ein Güldner zum Beispiel wird die Wärme im Hydraulikblock nicht los. Wenn man den ganzen Tag mit dem Frontlader arbeitet, hebt der abends nicht mehr so viel wie morgens. Unsere Pumpe brachte warm nur noch 135 bar statt 165bar.

Oder du fährst das Öl heiß.

„...angesteuert über einen Konstant Strom-Hydraulikblock.“
Der Trac hat keine Load Sensing. Der fördert also immer Öl mit 100+ bar, sofern das Druckregelventil anspricht. Dabei bin ich mir nicht sicher, wenn ein Steuergerät offen ist und das Ganze über den drucklosen Rücklauf zurückkommt, dürfte kaum Druck im System sein.
Oder die Leitungsverluste sind so hoch, dass da wieder ein Gegendruck entsteht.

P=V ̇*dp
Leistung ist Volumenstrom mal Druckdifferenz. Du steckst da die ganze Zeit hydraulische Leistung in das System, die verpufft, weil du nur Öl im Kreis pumpst. Weil es keine Load Sensing ist. Die Energie ist in dem Öl, in deinem Fall in Form von Wärme.
Damit sind wir wieder am Punkt eins.
-wie heiß wird dein Hydraulik Öl?

Eine verschlissene Pumpe bringt auch kalt keinen tollen Druck mehr.

https://ixquick-proxy.com/do/spg/show_pi...?l=deutsch&rais=1&oiu=http%3A%2F%2Fwww.allrad-lkw-gemeinschaft.de%2FphpBB2%2Fuserpix%2F429_Oel_1.jpg&sp=fabca9c07ac66a206a4a07c91987a745

http://www.bosy-online.de/Hausaufgaben/G...n_KORR.pdf

Gruß,

Finn
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#6

Moin Finn !

Danke für deine Info‘s !
Ich habe für den kleinen jetzt eine neue Pumpe geordert. Habe jetzt die Tage nochmal Elektrik im IsoBus gecheckt- alles soweit ok, Magnetventile an der Spritze im Hydroblock ziehen an, alles soweit ok.
Mit kalten Öl ist das ankippen vom 18t-Anhänger kein Problem, allerdings erfordert es eines Mehr als Standgas.
Ich gehe davon aus, dass die Pumpe „innerlich“ runter ist.
Auch Anbaugeräte hebt er nur noch etwas „widerwillig“ mit gutem Zuspruch vom rechten Fuß ;o)
Wie du schon geschrieben hast, verhält es sich so: je wärmer das Öl wird, desto schwächer wird die Leistung der Hydraulik.
Ich melde mich nochmal zum Thema, sobald die neue Pumpe drin ist !

Mit freundlichen Grüßen
Julian
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#7

Servus,

als vor einigen Jahren meine Hydraulikpumpe verreckt ist,
ging das auch rel. schnell.
Während dem Pflügen merkte ich, dass das Pflugausheben irgendwie langsamer ging, dann wieder normal, dann wieder eher zögerlich, .........
und eine Stunde später ging dann mehr oder weniger von jetzt auf gleich gar nix mehr, da mußte ich den Pflug in der Furche auf dem Feld stehen lassen.

Auf alle Fälle Öl und Filter wechseln !

Gruß
Hans
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#8

Moin Männers !

...ich will das Rätsel mal auflösen:
Habe gestern eine neue Hydraulikpumpe eingebaut und siehe da - alles funktioniert wieder so, wie es soll....sogar deutlich schneller, da ich jetzt eine 16ccm Nachbau-Pumpe eingebaut habe. Bezogen über AHS-Hydro, Kosten: 499€ brutto.
Pumpe wurde schnell geliefert, war ordentlich dokumentiert (sogar Anzugsmomente der einzelnen Befestigungspunkte) und es sind 2 Jahre Garantie drauf.

Vielen Dank nochmal an alle, die Tipps, Anregungen & Hilfestellung gegeben haben !

Beste Grüße !
Julian
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#9

Moin,

mir fiel zu dem Thema noch der Golf zwei ein.

Wenn ich meinen auf der Bahn getreten hab, war die Wärmeabfuhr in das Öl hinein größer als wieder aus dem Öl hinaus.
Das Öl wird also dünner, die Spaltverluste nehmen zu und wenn du dann vom Gas gehst ist der Öldruck weg. Wenn man es weiß, kann man sich darauf einstellen, wenn nicht, geht dir an der Ampel hinter der Abfahrt der Kotstift, weil die Öldruckkontrolle kommt.
Deshalb haben die "kräftigeren" Golf zwei auch den Ölkühler zwischen Ölfilterfuß und Ölfilter. (Synchro, GTI und CO.)
Ölkühler kriegst an jeder Straßenecke (Audi 80, Lupo, Seat Arosa, Passat....) Aber die zugehörigen Kühlwasserschläuche nicht.

Gruß,

Finn
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