Gebäude Heizsysteme für die Zukunft? Öl, Gas, Holz, Erdwärme?
#1

Moin,

Entstanden durch dieses Thema, mit der Frage nach Hackschnitzelheizungen -> https://www.trac-technik.de/Forum/showth...?tid=38566

Habe ich auch ein paar Artverwandte fragen:

Wie stabil seht ihr das "kostengünstige" heizen mit Holz für die Zukunft?

Bei mir steht auch in naher Zukunft ein Wechsel im Heizsystem an, aktuell noch Heizöl.
Aber da uns die Regierung ja ständig neue Steine in den Weg wirft, und dadurch ja unter dem Strich alles teurer wird um einen zu vergrähmen sollte so ein Schritt für die nächsten 20-30 Jahre ja gut überlegt sein.

Fossile Brennstoffe, egal ob Heizöl, Gas oder eben mittlerweile auch das Holz sehe ich da eher kritisch?

Wie sind eure Meinungen dazu?

Gruß Hartmut admin

MBtrac, alles andere ist Behelf!
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#2

Auch Moin, Big Grin

ich bin da bei Hartmut und sehe die Preise auch steigen.

Momentan Heize ich seit 20 Jahren Stückholz mit einen 25 KW Ofen von Herz mit Solarthermie Unterstützung für Brauchwasser und Heizungsunterstützung.

Für die Zukunft wenn der Ofen durch ist denke ich über Erdwärme nach. Die Pumpe sollte oder besser muss dann durch eigenerzeugten Strom bereitgestellt sein. Also auch mit einen dementsprechenden Speicher. Ich hoffe das dieser Gedankengang dann auch bezahlbar ist.
Als Alternative wäre ich beim Gas, weil ich ja nun auch nicht mehr der Jüngste bin

Gruß
Axel

Wer sich ärgert, büßt für die Sünden anderer Menschen. (Konrad Adenauer)

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#3

Hallo,

aktuell Heize ich mit einem Stückholzofen 50 kw und einem Flüssiggas BHKW mit 25 kw Thermischer Leistung(7,5kw elektrisch) 2 alte Bauernhäuser mit ca. 500m² Wohnfläche und einen Neubau mit ca.200m² Wohnfläche.Ein 4. altes Haus soll auch noch versorgt werden.
Deshalb werde ich wahrscheinlich auf Hackschnitzel umsteigen.
Meiner Meinung nach wird bei den Brennstoffen das Stückholz/Hackschnitzel immer der günstigste sein.
Wie es mit PV mit Speicher und Wärmepumpe aussieht müsste man rechnen.

MFG
Berni
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#4

Hallo Leute,
ich hänge an der Fernwärmeleitung der örtlichen Biogasanlage. In der Küche haben wir noch einen Küchenofen den wir auch regelmäßig mit Holz befeuern.
Das Thema Heizung für die Zukunft ist wirklich nicht einfach.

Wenn der nötige Platz vorhanden ist dann ist wohl wirklich die Hackschnitzelheizung die beste Variante. Bei mir laufen in der Bekanntschaft zwei Heizungen.
Nachteil ist natürlich der hohe Platzbedarf für die Hackschnitzel. Man braucht ja nicht nur den Bunker, sondern auch das Lager für die Hackschnitzel zum nachfüllen. Gerade wenn man das Stammholz kauft oder aus dem eigenen Wald hat und dann häckseln lässt.
Was ich persönlich nicht schlecht finde wäre eine Solaranlage mit Heizungsunterstützung. Mein Onkel hat eine Solche mit dementsprechenden Puffervolumen verbaut. Diese sorgt in der Übergangszeit fast für die komplette Heizung incl. Brauchwasser.
Alles in allem in der heutigen Zeit ein schwieriges Thema. Gerade bei Strom wäre ich aber vorsichtig. Bei unserer Energiewende wird der Strom wohl zum Luxusgut werden.

Zitat:Die Pumpe sollte oder besser muss dann durch eigenerzeugten Strom bereitgestellt sein. Also auch mit einen dementsprechenden Speicher. Ich hoffe das dieser Gedankengang dann auch bezahlbar ist.
Die Idee ist nicht schlecht, aber bedenke das im Winter auch gerne mal die Anlage eingeschneit ist. Da reichen ein paar cm Schnee und du hast null Strom vom Dach, gerade dann wenn die Wärmepumpe den Strom bräuchte.
Ich persönlich habe auch eine Ost-West PV Anlage mit 10KW für den Eigenverbrauch. Ich persönlich muss sagen für den Eigenverbrauch ist die Ost-West-Variante nicht schlecht. Man hat schon früh nach dem Sonnenaufgang Strom vom Dach und das bis in die Abendstunden. Ich habe also eine "homogenere" Verteilung der Leistung über den ganzen Tag und nicht sehr viel am Mittag und dann den Rest der Zeit wieder wenig. Spart vielleicht auch Speichervolumen weil ich längere Zeit die Leistung direkt umsetzen kann und nicht Speichern muss. Meine persönliche Erfahrung.

Gruß
Matthias

MB-trac 65/70 Bj. 75
Mein Youtube-Kanal
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#5

Guten Tag,

zum Thema der richtigen Heizung kann ich nur sagen es kommt drauf an.
Als wir vor 15 Jahren den ersten Kessel gekauft haben, war das noch staatlich gewollt. Seitdem ist viel passiert und mittlerweile macht das mit dem Hackschnitzel Ofen nicht mehr so viel Spaß.
Stichwort Feinstaub, alle zwei Jahre kommt der Kaminkehrer zur Staubmessung. Da mein Ofen noch keinen Filter hat ist das immer wie Lotto. Mit welchem Material erreiche den vorgeschriebenen Wert?
Wenns dann nicht klappt, kommt der gute Mann wieder. Früher waren die erlaubten Werte leicht einzuhalten. Da war mein Ofen etwa bei der Hälfte des erlaubten.
Bei Kesseln mit über 99 KW Leistung gilt dann auch noch eine andere Brennraumverordnung, da muss dann dies und dass sein und alles F90 und wer weiß was sonst noch.

Heute sollte oder muss man auf alle Fälle einen Feinstaubfilter installieren sonst siehe oben. Das Teil kostet in meinem Fall etwa 7-9 t€ je nach Luxus. Die Funktion vom Ofen ist dann aber nicht mehr so wie vorher und vergleichbar mit einem verstopfen Partikelfilter am KFZ. Der Filter muss dann auch regelmäßig gereinigt werden. Laut meinem Kaminkehrer hat er Fälle, wo das Teil alle 2-3 Wochen ausgeblasen werden muss. Dabei entsteht natürlich kein Feinstaub.
Bei den Kosten für die Anschaffung bin ich im Moment nicht auf dem laufenden. Vor 6 Jahren hat der 99 KW Kessel inkl. Einbau und neuem 3000 l Puffer rund 25 T€ gekostet. Wohl gemerkt ohne Raumaustragung. Diese wurde vom Vorgänger übernommen. Die Preise für gute Hackschnitzel haben sich an sich nicht stark verändert und liegen in etwa bei 19-20 €/cbm, trocken auf dem Hof. So zumindest bei uns in BY. Eigenes Material wenn gehäckselt und getrocknet wird ist etwas günstiger aber eben auch mit mehr Aufwand verbunden.

Meine Rechnung sieht also so aus:
ca. 200 cbm Hackschnitzel/Jahr 4000 €
Heizungswartung und Teile 600 €
Kaminkehrer 100 €

In Summe mit Eigenleistung von mir kann man von 5000 €/Jahr ausgehen. Für die gleichen Flächen hatten wir im Jahr 2005 eine Gasrechnung von etwas über 9 T€.
Den Rest könnt Ihr euch selber ausrechnen. Aber Platz und Know How sollte schon etwas vorhanden sein.

Gruß Toni
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#6

Servus miteinander,

zum Thema des Betreibens einer Wärmepumpe mittels Photovoltaikstrom gebe ich gern meine Einschätzung ab:
Seit 18 Monaten betreibe ich eine 29,9kWp Anlage mit 10,4kWh Speicher, ausgelegt für Eigenverbrauch mit Einspeisung des Überschusses, aufgebaut in Südrichtung, bei 48° Dachneigung, keine Teilabschattung.

Bin also im zweiten Winter mit meiner Lernkurve.

Wie Matthias schon anmerkt, sind die Erträge im Winter sehr unterschiedlich, selbst eine leichte Trübung der bewölken Atmosphäre oder Nieselregen führt an vielen Tagen im Dezember/Januar bereits zu einem Leistungsverlauf der selbst bei einer 30kW Anlage mit der geringen Tageslichtdauer gerade so den Speicher volllädt, welcher aufgrund der wiederum langen Dunkelheit bei mir gerade so über die Nacht reicht.
Geringste Mengen Schnee führen quasi zu einem Nullertrag.
Natürlich gibt es auch die kühlen Tage mit durchgehendem Sonnenschein, die einen Spitzenertrag ermöglichen. Nur sind diese Tage nicht so häufig, wie man sich das wünscht.

Der Jahreseigenstromverbrauch liegt bei mir in einem 7 Personen Haushalt etwa bei 5500kWh und ich heize rein mit Scheitholz.
Für den Betrieb einer Wärmepumpe hätte ich ab November bis Februar an den meisten Tagen leider nicht nennenswert selbst-erzeugten Strom übrig.

Eine Kombi von Photovoltaik mit Wärmepumpe ist in vielen Ländern ein zielführender Weg, soweit die Faktoren Sonneneinstrahlungsintensität & -Dauer sowie Wintertemperaturen (also benötigte Heiz-Wärmemenge) harmonieren. In den mitteleuropäischen Breitengraden ist die Lösung meines Erachtens nicht optimal.

Gruß,
Gerd.
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#7

Hallo Gerd,

aber ich würde die PV immer vorziehen statt Warmwasser Solar.

MFG
Berni
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#8

Moin,


warum hängt man an die PV eine Wärmepumpe (gehe mal von einer Luft-Wärmepumpe aus, oder) und nicht einfach einen Heizstab dran, der den Puffer lädt?

Definitiv hat jede Wärmepumpe einen Wirkungsgradverlust und der ist m. E. mit Sicherheit höher als der eines Heizstabes im Puffer...

@Berni: Da hast Du mit Sicherheit auch Recht!


Grüße
Michl

Mb trac - was besseres gibts nicht
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#9

Hallo,
sehr interessantes Thema !
Möchte in nächster Zeit auch meine Ölheizung ersetzen und bin am überlegen.
Die letzten Tage bin ich darauf gestoßen:
https://www.oekofen.com/de-de/myenergy365/

Kennt das jemand und was haltet ihr davon?

Grüße
Uli
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#10

Moin zusammen

Vorweg. Ich bin begeisterter Holzheizer!Big Grin

Eine thermische Solaranlage konnte ich noch nie wirtschaftlich grün kriegen. Ist ein nice to have.

Öl und Gas sind out als Energieträger. Strom wird noch teurer werden. Wärmepumpen sind teuer in der Anschaffung und ich kann sie nicht selber warten. Eher was für den Neubau im Speckgürtel.....

Beim Holz sehe ich die Probleme im Abgas, speziell dem Feinstaub. Da kommt bestimmt was aus Berlin......

Ich hoffe aber, dass man das Feinstaubproblem mit einem ordentlichen Holzvergaser in den Griff bekommt. Ein Filter ist für mich ein no go. Wohin macht man den Filterkuchen? Sondermüll? Entsorgung kostet...

Ich selbst muss 2024 einen naturzug Stückholzgusskessel tauschen, weil er die geforderten Werte nicht schafft. Der Kessel würde noch halten bis ich auch Asche bin! Er unterstützt eine Ölheizung und vernichtet pro Jahr knapp 20 Raummeter Stückholz. (Mein Hobby) Dank der sehr zuvorkommenden Gesetzgebung ist dann Schluss für den Holzkessel. Da die Ölheizung dann auch 20 Jahre alt ist, denke ich über einen kompletten Tausch der beiden Kessel nach.
Mit dem Thema Förderung muss man ja auch vorsichtig sein. Das wird ja ggf. über Nacht ohne Vorwarnung gecancelt.

Daher möchte ich gerne ein preiswertes und möglichst einfach aufgebautes System. Samrthome brauche und möchte ich nicht. Übnerlasse es gerne der nächsten Generation.

Sehr nachdenkliche und besorgte Grüße

Jan
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#11

Hallo zusammen, hallo Jan,

ich kann Deine nachdenklichen und besorgten Grüße in jeder Hinsicht teilen.
Auf unserem Hof (kleiner Grünlandbetrieb im Nebenerwerb, ich mittlerweile Rentner) leben wir mit 4 Generationen. Meine Mutter ist stolze 89 Jahre und meine jüngste Enkeltochter zwei Wochen. Das funktioniert so problemlos, weil jeder seine eigene Wohnung hat, Tür zuziehen kann und wir nicht ständig aufeinander hocken.
Vor 11 Jahren habe ich die komplette Heizung modernisiert. In zwei Wohnungen waren damals noch Nachtspeicher und zu dem Zeitpunkt waren die auf einmal so verpönt, dass man von gewissen Kreisen richtig geächtet wurde. Wärmepumpe war für die Wohnfläche inklusive Umbau aller Wohnungen auf Fußbodenheizung außerhalb meines Budgets. Pellet oder Stückholz auf Grund der räumlichen Gegebenheiten sehr umständlich. Also bin ich bei Öl geblieben. Mit Kollektoren (ca. 4Mwh pro Jahr) und einem Kessel modernster Brennwerttechnik war ich gut aufgestellt. Neue Heizradiatoren und Isolierung wo immer erforderlich und möglich.
Alle Wohneinheiten mit Wärmemengenzähler für Heizung und warmes Wasser.
Investition und Ergebnis, super. Aber nun??
Der Ölpreis hat sich verdoppelt und ein Ende ist nicht in Sicht. Planungssicherheit, gleich null.
Das irre ist, dass man die „umweltfreundlichen“ Alternativen nicht günstiger anbietet, sondern die vorhandenen Anlagen systematisch und gewollt zusätzlich mit Auflagen belegt und verteuert. Siehe auch Kraftstoffpreise.
Ob wohl ich keinen Bock habe mir schon wieder Gedanken über eine neue Heizung zu machen, kann ich mich gar nicht davor drücken. Eventuell eine passende Photovoltaikanlage mit Wärmepumpe? Die gibt es mittlerweile ja auch mit Vorlauftemperaturen um 60-70°C. Förderungen, hat sich vorgestern gezeigt, darf man in Zukunft nicht mehr einplanen.
Im Moment geselle ich mich zu den Kandidaten, die sich noch total unsicher sind, denn es hat sich mal wieder gezeigt, nichts ist in unserer Politik ist beständiger als der Wechsel.

Auch wenn ich in punkto Energie sehr pessimistisch bin, drücke Euch und auch mir die Daumen, dass sich für jeden die passende und günstige Lösung findet.

Grüße und bleibt gesund
Eckhard
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#12

Hallo zusammen, hallo Michel

Zitat:Warum keinen Heizstab direkt in den Puffer?

Bei einem Heizstab in dem Puffer musst Du die gesamte Energie aus dem Strom beziehen. Um ein Kilogramm Wasser um ein Grad Celsius zu erwärmen, benötigt man 4,19 Kilo Joule. Wärme kann also sehr gut im Wasser gespeichert werden; hohe spezifische Wärmekapazität.

Wenn Du nun eine Wärmepumpe nimmst, dann brauchst Du die Energie nicht komplett aus dem Strom zu holen, denn die "Pumpe" verändert "nur" das Energieniveau.

In der Erde ist auch Wärmeenergie gespeichert. Die Erde hat aber nur wenige Grad über Null. Um diese Energie nutzbar zu machen, muss sie auf ein höheres Niveau gehoben werden. Dann hat die Energie eine andere Wertigkeit (Entropie). Das macht die Wärmepumpe, in dem sie den Carnot -Prozess möglichst gut nachahmt und rückwärts laufen lässt. Diesen Kreisprozess von Carnot findet man auch beim Kühlschrank in der Küche.

Zur Entropie: Wenn Du dein Auto von 100 auf Null abbremst, dann setzt die Bremse so viel Bewegunsgenergie in Reibungswärme um, das Du damit ein normales Wohnzimmer aufheizen kannst. Keiner würde jetzt aber hergehen und die Bremse heiß machen, damit das Auto fährt!

Für mich gibt es drei Gegenargumente zur Wärmepumpe.

*Wartung kann nur über den Kundendienst vom Hersteller erfolgen.
Auch der Heizungsbauer hat von dem Teil oft keine genaue Kenntnis.
*Die Dinger sind einfach teuer.
*Die Dinger brauchen teueren Strom Sad


Vorteile:

* Kein Schornstein nötig (Neubau, aber wer baut ein Haus ohne
Schornstein?)
* Der Schornsteinfeger darf nichts mehr messen. Für diese Zunft
ist die Wärmepumpe der Todesstoß!

Gruß Jan

P.S. Und wennn Wärmepumpe, dann bitte Fußbodenheizung. Denn hier ist die Vorlauftemperatur niedriger. Daher muss die Energie "nicht so weit hoch gehoben" werden.
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#13

Hallo Eckhard,

du hast eine PV mit 4MW?...

Zitat:Mit Kollektoren (ca. 4Mwh pro Jahr) und einem Kessel modernster Brennwerttechnik war ich gut aufgestellt. Neue Heizradiatoren und Isolierung wo immer erforderlich und möglich.


MFG
Berni
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#14

Hallo Berni,
der Jahresertrag der Warmwasserkollektoren beträgt ca. 4 Mwh.
Das Foto zeigt den Gesamtertrag der letzten 11 Jahre.

Grüße
Eckhard
   
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#15

Hallo Eckhard,

na da wirst du doch 15000 kw zum Heizen abzweigen können oder?...Big GrinBig GrinBig Grin

MFG
Berni

P.S.

...da hab ich zu wenig gelesen,-ich dachte du hast eine PV drauf....eine W-W Solar...sowas käme für mich nie in Frage...

MFG
Berni
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