Ich würg das hier mal hoch. ;-)
@Florian:
Schöner ZT! Ich hoffe, du bist immer noch zufrieden mit deinem Kauf. Wenn dir die Bereifung zu klein ist, dann schau dich mal nach der Variante um, wie sie an der Hangversion ZT 305 bzw. bei den späteren ZT 303 E und 323 verbaut wurde. Die liefen hinten auf 18,4-34 und vorn auf 16/70-20.
Mit dem Getriebe wirst du dich ja schon vertraut gemacht haben. Das kann bei ungeübter Behandlung schnell mal Ärger machen. Wenn man den Dreh raus hat, geht´s aber.
Für seine Zeit (Ende der 60er erschienen) war das ein richtig toller Traktor mit Regelhydraulik, Doppelkupplung und vor allem mit einer richtigen Kabine, als Westfabrikate noch mit Provisorien a la Fritzmeyer unterwegs waren. Leider wurde das Konzept politisch bedingt in den folgenden 20 Jahren nur noch minimal weiterentwickelt (der Nachfolger 320/323 hatte z.B. vier statt drei Hauptgänge) und war zur Wende hoffnungslos überholt. Seine größten Nachteile liegen in der zu kleinen Bereifung und in der nicht wirklich traktortauglichen Allrad-Vorderachse, die ja vom W50-Lkw übernommen wurde und zu wenig Bodenfreiheit aufwies.
Noch ein Tipp, wenn du mal gaaanz viel Langeweile haben solltest: Von den damaligen KfL (Kreisbetriebe für Landtechnik) wurden einige ZT zu 307 oder 403 umgebaut. Die bekamen dann den 6VD-Motor aus dem Fortschritt-Häcksler mit bis zu 180 PS. Der Motor ist im Prinzip baugleich mit dem originalen ZT-Motor, hat aber 2 Zylinder mehr. Sicher genau das Richtige für den Einzelhubraum-Fan Becksn!
Originale sind kaum aufzutreiben, da in fester Sammlerhand. Aber einige Fans bauen sich inzwischen selber Repliken.
Mehr zur Typenvielfalt des ZT (es gab sogar einen Raupen-ZT!) und zur DDR-Landtechnik gibt´s auf
www.ddr-landmaschinen.de
Beim Stöbern in alten Beiträgen ist mir eine gewisse Abfälligkeit gegenüber ostdeutschen Produkten und den Menschen, die sie gebaut und damit gearbeitet haben, aufgefallen (Zitat: "...die blöden DDR´ler..."). Ich persönlich stehe darüber und will hier auch keine Ost-West-Diskussion anfangen. Man darf aber nicht vergessen, dass bis Ende der 70er, Anfang der 80er, also bis der DDR so langsam das Geld ausging, die Fortschritt-Landmaschinen keinen Vergleich mit der Konkurrenz zu scheuen brauchten. Genannt sei hier nur die Mähdrescher-Baureihe E516/E517, die u.a. eine lange unerreicht große Dreschtrommel mit 80cm Durchmesser aufweisen konnte und mit Schneidwerksbreiten bis 7,60m angeboten wurde. Welcher West-Drescher konnte da mithalten?
Und: Mit diesen "Scheißkisten" wurden richtige Flächen bewirtschaftet und nicht solche Kleinflächen wie zur damaligen Zeit in Westdeutschland üblich.
Grüße
Heiko