Kann man den Dieseltank der großen Baureihe reparieren?
#19

Hallo,

mein alter Beitrag wurde gelöscht, wahrscheinlich, weil ich ein falsches Wort drinhatte... Egal!

Nur soviel: Ich habe schon ca 15-20 Tanks geschweißt und kann nur von so Aussagen wie

... da kann nix passieren...

ABRATEN! Mir hat diese Aussage schon mal meine Augenbrauen und ein bisschen die Haare abgekokelt. Mein Glück, daß ich in dem Moment grad nicht eingeatmet hab.

Was ich empfehle: Tank ausbauen, mit Hochdruckreiniger auswaschen, trocknen lassen und mit Schutzgas schweißen (und evtl noch lackieren).

Warum nicht mit Dieselfüllung oder entleert aber ungewaschen? Siehe Gerhards Beitrag! Perfekt, danke für die genauen Zahlen. Zwar nicht leicht, das exakte Gemisch zu treffen, aber wenn, dann Gute Nacht....

Warum waschen? Schadet sowieso den Tanks nicht, weil die meisten wahrscheinlich 25 Jahre Dreck drin haben. Außerdem bringt man allen Diesel raus, somit wird Dampfbildung verhindert. Aber bitte ein Reinigungs-Elixier mit verwenden.

Warum trocknen und NICHT mit Wasser füllen? Wasser hat den Nachteil, daß es sich beim Verdampfen um das ca. 1700fache ausdehnt. D.h. man erzeugt mehr oder weniger einen "Wind", der das Schutzgas beim Schweißen wegbläst. Dies gilt für Schutzgasschweißen bzw. WIG-Schweißen. Was passiert dann? Porenbildung im Schweißbad -> undicht!
Gute WIG-Schweißer könnens trotzdem, weil sie die Schweißstelle durch die Hitze trocknen können, wenn sie mit geringerer Energie kurz draufhalten. Ähnlich ist es mit dem Autogenschweißen, die Schweißstelle trocknet, bevor sich Poren bilden können.
Von Autogenschweißen rate ich aber ab, da man sehr viel Wärmeverzug hat. Auch beim WIG-Schweißen hat man mehr Wärmeverzug, als beim Schutzgasschweißen.
Über so Sachen wie Wasserstoffeinlagerung und deren Folgen lasse ich mich hier nicht näher aus, das ist was für Schweißprofi´s. Nur soviel: H2-Einlagerung ist nicht gut und entsteht nur, wenn beim Schweißen Wasser in der Nähe ist. Ob als Reinigungs-/Ex-Schutzmittel im Tank oder als Verbrennungsprodukt beim Autogenschweißen ist dabei egal.

Deshalb mein Tipp: Schutzgas, weils das Beste (Wärmeverzug, geringstes fachliches Können gefragt, ...) ist und fast jeder Landwirt ein solches Gerät selber hat.

Ein weiterer Vorteil wenn der Tank leer ist: Man kann ihn immer in die optimale Schweißlage drehen.

GFK: Kann halten, aber nur, wenn die Reparaturstelle ABSOLUT sauber und ÖLFREI ist. Das "ölfrei" geht auch soweit, daß selbst das anhaftende Diesel im Riß entfernt sein sollte und das zu beklebende Blech blank ist. Im Betrieb ist der Tank dann wieder Vibrationen ausgesetzt, die möglichen Folgen kann sich jeder denken.

Die Reparaturstelle:
Bei einem Riß, bei dem die Wandstärke weitgehend erhalten ist, kann man nach entsprechender Säuberung und evtl Nahtvorbereitung (ausschleifen, erst ab ca 3mm interessant, d.h. im Dieseltankbereich nicht notwendig) direkt drüberschweißen.
Bei einer flächig verrosteten Stelle mit Durchrostung ist es meist das Beste, ein Blech drüberzupflastern. Aber dennoch sollte der Rostige Bereich rausgetrennt werden, da sich sonst ein Hohlraum bildet, der wieder zu Dreckentstehung im Tank führt. Jetz liegts im Auge des Betrachters was schöner ist: Entweder das neue Blech in identischer Größe zum Rausgetrennten bündig einsetzen, verschweißen und verschleifen - wenn gut gemacht ist, sieht man´s fast nicht. Kann aber Heidenarbeit beim Schweißen machen. Oder das neue Blech mit 5-10 mm Überlappung auf den rausgetrennten Bereich legen. Man sieht zwar die Aufdoppelung, jedoch ists leichter zu schweißen.

Soviel zu meinen Erfahrungen in dem Bereich. Ist kein Hexenwerk, jedoch rate ich ab von Diesel- oder Wasserfüllungen und rate zum Schutzgasschweißapparat.

Gruß Cliff

Trac - warum mehr wollen? Da war doch was mit dem Sinn des Lebens???Big Grin
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Kann man den Dieseltank der großen Baureihe reparieren? - von kone - 03.01.2012, 00:13
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