Hallo Wulf,
erst mal Gratulation, dass es Dir gelungen ist, einen der Überlebenden auf Deinen Hof zu zerren. Der Urvater des Trac-Konzeptes ist es zwar nicht, aber zu seiner Zeit war der 1014 funktional allen anderen damals verfügbaren Schlepperkonzepten etwa so weit voraus, wie es heute der Xerion ist. Das ist einfach so.
Auch bezüglich der Überlebendenzahlen würde ich mich Dir anschließen, es sind wohl (zum Glück) nur wenige in der Presse gelandet.
Wenn man die Geschichte von Kramer verfolgt, stellt man immer wieder fest, wie dieses damals recht kleine Unternehmen versucht hat, Augen und Ohren bei den Praktikern auf dem Feld zu haben.
Vielleicht steckte im Konzept 1014 sogar die Hoffnung, Land- und Baufahrzeuge mit Gleichteilen und sogar einem Grundfahrzeug darstellen zu können, schließlich ging es ums Überleben und die einzige lebbare Alternative - die dann auch beschritten wurde - hieß Aufgabe der Schlepperproduktion...
Diese Idee beflügelte ja nicht nur Kramer seinerzeit...
Zwischen Gutmadingen / Überlingen und Gaggenau gab es immer Hin- und Her-Beobachtungen, was man ja an den vielen Ähnlichkeiten auch bei den Kramer-Zugmaschinen im Vergleich zum Unimog erkennen kann.
Inwieweit der 1014 die Baureihe 442/443 (und umgekehrt) zumindest durch reines Anschauen und davon Inspirieren lassen beeinflusst hat, ist Spekulation.
Fakt ist, beide Konzepte waren zu ihrer Zeit wegweisend und übertrafen die vergleichbaren Konzepte vor allem funktional bei Weitem, auch die mit den Bärenkräften - bis eben auf die Bärenkräfte, die in Freising seinerzeit in einer anderen Liga spielten.
Beide entstanden, um dem Landwirt gute, vielseitige und innovative Technik an die Hand zu geben und beide enstanden auch, um dem Hersteller Kosten zu sparen.
In beiden Fällen gelang leider nur der erste Teil dieses Anspruches, der letztere blieb eine unerfüllte Hoffnung.
Schade!
Aufgrund des Grünberger Händlers "Schlepper Schroer" - den es leider schon lange nicht mehr gibt - war Oberhessen seinerzeit Hochburg für Kramer.
Hunderte liefen hier, ganze Dörfer gab es, die nur Kramer fuhren...
Leider sind wir Mittelgebirgslage, weshalb es den 1014 nur mit dem Zusatz "F" und in homöopathischer Stückzahl in Orange und mit DoTro im Heck gab.
Mein Onkel besaß seinerzeit den 514A, der Onkel meines Schwagers hatte den 714A (auch als Forst).
KL 450 gab es hier wie Sand am Meer, genau wie die Duroplastikhauber 350 Export, 450 Export und auch die Dreizylinder-Deutz bis runter zu den Blechhaubern, die die Scheinwerfer unter derselben versteckt hatten - die Zweizylinder sowohl wasser- (Güldner) wie auch luftgekühlt.
Kramer hatte viele gute Ideen, das LS/W-Getriebe, die Lenkbremse, die mit Lenkeinschlag mitzieht, die hydraulische Vierradbremse, sehr früh bereits ein 10/5-Gang-Getriebe, immer höchste Wendigkeit - selbst mit Allrad und immer ein sehr gutes Leistungsgewicht.
Nicht zuletzt ein allradgelenkter Trac statt eines knickgelenkten solchen, wie er aus Köln kam oder in Rot-Silber über Eschwege importiert werden konnte...
Man kam halt aus dem buckligen Allgäu...
Und immer eine hohe eigene Fertigungstiefe im Bereich der Teile, auf die es Kramer für seine Kunden "ankam"...
Der 1014 steht - neben einem originalen 442 bei mir schon lange auf der Wunschliste, leider ist es mir bisher nicht gelungen, die mir bekannten Besitzer (zu denen auch unrestaurierte 1014 gehören) zum Verkauf zu bewegen - verständlich...
Freue mich umsomehr für Dich, dass Du offensichtlich viel Freude an diesem Fahrzeug hast und wünsche Dir allzeit gute Fahrt mit diesem tollen Teil! Sieh zu, dass Du ihn so vollständig, wie möglich hinbekommst, vielleicht einschließlich mit dem speziellen Frontkraftheber und Oberlenker!
Grüße
Holger
verpass ihm aber bitte kein Edelstahl-Ofenrohr wie der grüne 1014 mit den roten Radnaben sie besitzt, sieht furchtbar aus...
erst mal Gratulation, dass es Dir gelungen ist, einen der Überlebenden auf Deinen Hof zu zerren. Der Urvater des Trac-Konzeptes ist es zwar nicht, aber zu seiner Zeit war der 1014 funktional allen anderen damals verfügbaren Schlepperkonzepten etwa so weit voraus, wie es heute der Xerion ist. Das ist einfach so.
Auch bezüglich der Überlebendenzahlen würde ich mich Dir anschließen, es sind wohl (zum Glück) nur wenige in der Presse gelandet.
Wenn man die Geschichte von Kramer verfolgt, stellt man immer wieder fest, wie dieses damals recht kleine Unternehmen versucht hat, Augen und Ohren bei den Praktikern auf dem Feld zu haben.
Vielleicht steckte im Konzept 1014 sogar die Hoffnung, Land- und Baufahrzeuge mit Gleichteilen und sogar einem Grundfahrzeug darstellen zu können, schließlich ging es ums Überleben und die einzige lebbare Alternative - die dann auch beschritten wurde - hieß Aufgabe der Schlepperproduktion...
Diese Idee beflügelte ja nicht nur Kramer seinerzeit...
Zwischen Gutmadingen / Überlingen und Gaggenau gab es immer Hin- und Her-Beobachtungen, was man ja an den vielen Ähnlichkeiten auch bei den Kramer-Zugmaschinen im Vergleich zum Unimog erkennen kann.
Inwieweit der 1014 die Baureihe 442/443 (und umgekehrt) zumindest durch reines Anschauen und davon Inspirieren lassen beeinflusst hat, ist Spekulation.
Fakt ist, beide Konzepte waren zu ihrer Zeit wegweisend und übertrafen die vergleichbaren Konzepte vor allem funktional bei Weitem, auch die mit den Bärenkräften - bis eben auf die Bärenkräfte, die in Freising seinerzeit in einer anderen Liga spielten.
Beide entstanden, um dem Landwirt gute, vielseitige und innovative Technik an die Hand zu geben und beide enstanden auch, um dem Hersteller Kosten zu sparen.
In beiden Fällen gelang leider nur der erste Teil dieses Anspruches, der letztere blieb eine unerfüllte Hoffnung.
Schade!
Aufgrund des Grünberger Händlers "Schlepper Schroer" - den es leider schon lange nicht mehr gibt - war Oberhessen seinerzeit Hochburg für Kramer.
Hunderte liefen hier, ganze Dörfer gab es, die nur Kramer fuhren...
Leider sind wir Mittelgebirgslage, weshalb es den 1014 nur mit dem Zusatz "F" und in homöopathischer Stückzahl in Orange und mit DoTro im Heck gab.
Mein Onkel besaß seinerzeit den 514A, der Onkel meines Schwagers hatte den 714A (auch als Forst).
KL 450 gab es hier wie Sand am Meer, genau wie die Duroplastikhauber 350 Export, 450 Export und auch die Dreizylinder-Deutz bis runter zu den Blechhaubern, die die Scheinwerfer unter derselben versteckt hatten - die Zweizylinder sowohl wasser- (Güldner) wie auch luftgekühlt.
Kramer hatte viele gute Ideen, das LS/W-Getriebe, die Lenkbremse, die mit Lenkeinschlag mitzieht, die hydraulische Vierradbremse, sehr früh bereits ein 10/5-Gang-Getriebe, immer höchste Wendigkeit - selbst mit Allrad und immer ein sehr gutes Leistungsgewicht.
Nicht zuletzt ein allradgelenkter Trac statt eines knickgelenkten solchen, wie er aus Köln kam oder in Rot-Silber über Eschwege importiert werden konnte...
Man kam halt aus dem buckligen Allgäu...
Und immer eine hohe eigene Fertigungstiefe im Bereich der Teile, auf die es Kramer für seine Kunden "ankam"...
Der 1014 steht - neben einem originalen 442 bei mir schon lange auf der Wunschliste, leider ist es mir bisher nicht gelungen, die mir bekannten Besitzer (zu denen auch unrestaurierte 1014 gehören) zum Verkauf zu bewegen - verständlich...
Freue mich umsomehr für Dich, dass Du offensichtlich viel Freude an diesem Fahrzeug hast und wünsche Dir allzeit gute Fahrt mit diesem tollen Teil! Sieh zu, dass Du ihn so vollständig, wie möglich hinbekommst, vielleicht einschließlich mit dem speziellen Frontkraftheber und Oberlenker!
Grüße
Holger
verpass ihm aber bitte kein Edelstahl-Ofenrohr wie der grüne 1014 mit den roten Radnaben sie besitzt, sieht furchtbar aus...
406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83
Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...