Hallo Tim,
in Sachen GPS / GNSS / GIS bin ich kein Kaufmann, nur Anwender und in meiner Region auch ein wenig Berater, aber auch das nur "NonProfit".
Aber durch meine Tätigkeit kenne ich die Szene gerade unterhalb der Markengeräte recht gut.
Wenn Ihr also preisgünstig Hardware sucht, mit der professionelle Ergebnisse möglich sind, kann ich gern helfen. Es kommt dann noch ein wenig drauf an, was gemacht werden soll.
In diesem Thema hier geht es um Parallelfahrhilfen, deshalb sollten wir uns hier auch darauf beschränken. Wenn es also um das Finden von Grenzpunkten geht oder andere GPS Aufgaben, dann macht dazu ein eigenes Thema auf und wenn ich was dazu schreiben kann, tue ich das gern.
Nachstehend mal "Stück für Stück" die Anforderungen an ein brauchbares Parallelfahrsystem.
1. Beitrag: Antenne
Die Antenne für ein Parallelfahrsystem kann grundsätzlich kein Billigteil sein.
Es besteht nämlich ein Unterschied, wie eine GPS-Antenne arbeitet.
Eine preiswerte Antenne, die beispielsweise für PKW-Navigation völlig ausreicht, ist eine kleine Keramikplatte, die in der Lage ist, die von den GPS-Satelliten ausgesandten Signale zu empfangen.
Eine hochwertige Antenne sollte wenigstens eine so genannte Dual-Feed Antenne sein, die aus mindestens 2 solcher Platten besteht, die in einem genau berechneten Abstand übereinander angeordnet sind. Damit ist diese Antenne in der Lage die so genannten "zirkularpolarisierten" GPS-Signale auf Original oder Reflektion zu unterscheiden. Dadurch ist diese Antenne in der Lage, falsche Signale auszusortieren und liefert ein deutlich besseres Ergebnis.
Eine ähnliche Bauart ist der so gennante Kreuzdipol bei dem das leitfähige Material der Antenne einen 3D Aufbau besitzt, der ebenfalls in der Lage ist, Reflektionen als solche zu erkennen. Man nennt diese Fähigkeit "Unterdrückung von Multipath-Signalen". Diese Antennen können mit einem 3D Drucker hergestellt werden.
Theoretisch sind Kreuzdipole den Dual-Feed Antennen überlegen, in der Praxis dürfte das aber sehr breit "streuen" und eine gut gebaute Dual-Feed kann sogar einer schlecht gebauten "cross-dipole" überlegen sein.
Die optimale Bauart ist ein dreidimensionaler Drahtaufbau, der fast unabhängig vom Einfallwinkel des GPS-Signales Multipath sicher erkennt und filtern kann. Alle im Präzisions-GPS genutzten Antennen besitzen diesen Aufbau, wobei es absehbar ist, dass die 3D-gedruckten Kreuzdipole bald aus Kostengründen diese Bastion erobern werden.
Eine einfache Patchantenne beginnt bei etwa 10,-EUR, eine Dual-Feed Antenne kostet um 100,-EUR (plus/minus). Die Profiantennen können bis locker eine weitere Zehnerstelle teurer sein.
Wichtig bei einer Antenne ist (zumindest bis auf Weiteres), dass diese Antenne von einem der bekannteren Markenhersteller stammt, die dieses Gewerbe seit Jahren erfolgreich betreiben.
ACHTUNG! Mit Hersteller meine ich hier nicht die Systemanbieter, sondern die Antennenhersteller!
Welchen Antennentyp brauche ich für eine autarke Parallelfahrhilfe?
(Mit autark ist ein Einfrequenz-Empfänger in guter Submeter-Qualität gemeint, der außer SBAS/EGNOS kein weiteres Korrektursignal bekommt).
Man sollte die 10,-EUR Fraktion völlig ignorieren! Mit anderen Worten: Vergesst das ganz schnell!!!
Die Dual-Feed Antennen der renommierten Anbieter funktionieren - so die Erfahrung einer ganzen Reihe von Praktikern aus dem Kundenkreis eines mir befreundeten Anbieters - durchweg ganz ordentlich. Das kann schon die mit einem Magneten einfach auf das Kabinendach aufgeklatschte Einfach-Version sein. Meine Empfehlung geht aber in Richtung einer Variante mit 5/8" Gewinde oder ähnlich, die etwas erhöht montiert wird und evtl. noch mit einer Groundplate mit Durchmesser 100mm oder 100mm x 100mm ausgestattet ist. Das kann man selber bauen und kostet ein paar Cent, bringt aber was.
Wer die Möglichkeit hat, günstig an eine Profiantenne heranzukommen, macht sicher keinen Fehler. Wie groß der Qualitätsunterschied aber tatsächlich ist, muss ich erst noch etwas aufwändiger testen.
So weit erst mal zum Thema Antenne.
Das Thema Empfänger folgt in den nächsten Tagen.
Grüße
Holger
Antennenempfehlungen nach Hersteller:
(wird vervollständigt, sobald ich sie getestet habe oder sobald ich vertrauenswürdige Testergebnisse habe)
Dual-Feed-Typen:
Tallysman: TW2410, TW2710, TW3430, TW3400 oder TW3710
Profiantennen:
Trimble AG 25
UNGEEIGNETE ANTENNEN!
Alle Single-Feed Antennen! Dazu gehören alle Patchantennen in der Preisklasse bis ca. 80,-EUR. Vor dem Kauf beschafft Euch bitte immer ein Datenblatt!
Unter anderen auch: Tallysman TW2010, TW2100, etc.
Es folgt:
Beitrag über
- Empfängertypen
- Komplettgeräte (Antenne und Empfänger in einem)
- Potenzial und Grenzen einzelner LowCost Möglichkeiten aus der Consumer-Szene, beispielsweise Bluetooth-Datenlogger mit bekannt guten Empfängern.
Video zum Thema Dual-Feed von Tallysman (english language only): https://www.youtube.com/watch?v=dwf3uCso76w
in Sachen GPS / GNSS / GIS bin ich kein Kaufmann, nur Anwender und in meiner Region auch ein wenig Berater, aber auch das nur "NonProfit".
Aber durch meine Tätigkeit kenne ich die Szene gerade unterhalb der Markengeräte recht gut.
Wenn Ihr also preisgünstig Hardware sucht, mit der professionelle Ergebnisse möglich sind, kann ich gern helfen. Es kommt dann noch ein wenig drauf an, was gemacht werden soll.
In diesem Thema hier geht es um Parallelfahrhilfen, deshalb sollten wir uns hier auch darauf beschränken. Wenn es also um das Finden von Grenzpunkten geht oder andere GPS Aufgaben, dann macht dazu ein eigenes Thema auf und wenn ich was dazu schreiben kann, tue ich das gern.
Nachstehend mal "Stück für Stück" die Anforderungen an ein brauchbares Parallelfahrsystem.
1. Beitrag: Antenne
Die Antenne für ein Parallelfahrsystem kann grundsätzlich kein Billigteil sein.
Es besteht nämlich ein Unterschied, wie eine GPS-Antenne arbeitet.
Eine preiswerte Antenne, die beispielsweise für PKW-Navigation völlig ausreicht, ist eine kleine Keramikplatte, die in der Lage ist, die von den GPS-Satelliten ausgesandten Signale zu empfangen.
Eine hochwertige Antenne sollte wenigstens eine so genannte Dual-Feed Antenne sein, die aus mindestens 2 solcher Platten besteht, die in einem genau berechneten Abstand übereinander angeordnet sind. Damit ist diese Antenne in der Lage die so genannten "zirkularpolarisierten" GPS-Signale auf Original oder Reflektion zu unterscheiden. Dadurch ist diese Antenne in der Lage, falsche Signale auszusortieren und liefert ein deutlich besseres Ergebnis.
Eine ähnliche Bauart ist der so gennante Kreuzdipol bei dem das leitfähige Material der Antenne einen 3D Aufbau besitzt, der ebenfalls in der Lage ist, Reflektionen als solche zu erkennen. Man nennt diese Fähigkeit "Unterdrückung von Multipath-Signalen". Diese Antennen können mit einem 3D Drucker hergestellt werden.
Theoretisch sind Kreuzdipole den Dual-Feed Antennen überlegen, in der Praxis dürfte das aber sehr breit "streuen" und eine gut gebaute Dual-Feed kann sogar einer schlecht gebauten "cross-dipole" überlegen sein.
Die optimale Bauart ist ein dreidimensionaler Drahtaufbau, der fast unabhängig vom Einfallwinkel des GPS-Signales Multipath sicher erkennt und filtern kann. Alle im Präzisions-GPS genutzten Antennen besitzen diesen Aufbau, wobei es absehbar ist, dass die 3D-gedruckten Kreuzdipole bald aus Kostengründen diese Bastion erobern werden.
Eine einfache Patchantenne beginnt bei etwa 10,-EUR, eine Dual-Feed Antenne kostet um 100,-EUR (plus/minus). Die Profiantennen können bis locker eine weitere Zehnerstelle teurer sein.
Wichtig bei einer Antenne ist (zumindest bis auf Weiteres), dass diese Antenne von einem der bekannteren Markenhersteller stammt, die dieses Gewerbe seit Jahren erfolgreich betreiben.
ACHTUNG! Mit Hersteller meine ich hier nicht die Systemanbieter, sondern die Antennenhersteller!
Welchen Antennentyp brauche ich für eine autarke Parallelfahrhilfe?
(Mit autark ist ein Einfrequenz-Empfänger in guter Submeter-Qualität gemeint, der außer SBAS/EGNOS kein weiteres Korrektursignal bekommt).
Man sollte die 10,-EUR Fraktion völlig ignorieren! Mit anderen Worten: Vergesst das ganz schnell!!!
Die Dual-Feed Antennen der renommierten Anbieter funktionieren - so die Erfahrung einer ganzen Reihe von Praktikern aus dem Kundenkreis eines mir befreundeten Anbieters - durchweg ganz ordentlich. Das kann schon die mit einem Magneten einfach auf das Kabinendach aufgeklatschte Einfach-Version sein. Meine Empfehlung geht aber in Richtung einer Variante mit 5/8" Gewinde oder ähnlich, die etwas erhöht montiert wird und evtl. noch mit einer Groundplate mit Durchmesser 100mm oder 100mm x 100mm ausgestattet ist. Das kann man selber bauen und kostet ein paar Cent, bringt aber was.
Wer die Möglichkeit hat, günstig an eine Profiantenne heranzukommen, macht sicher keinen Fehler. Wie groß der Qualitätsunterschied aber tatsächlich ist, muss ich erst noch etwas aufwändiger testen.
So weit erst mal zum Thema Antenne.
Das Thema Empfänger folgt in den nächsten Tagen.
Grüße
Holger
Antennenempfehlungen nach Hersteller:
(wird vervollständigt, sobald ich sie getestet habe oder sobald ich vertrauenswürdige Testergebnisse habe)
Dual-Feed-Typen:
Tallysman: TW2410, TW2710, TW3430, TW3400 oder TW3710
Profiantennen:
Trimble AG 25
UNGEEIGNETE ANTENNEN!
Alle Single-Feed Antennen! Dazu gehören alle Patchantennen in der Preisklasse bis ca. 80,-EUR. Vor dem Kauf beschafft Euch bitte immer ein Datenblatt!
Unter anderen auch: Tallysman TW2010, TW2100, etc.
Es folgt:
Beitrag über
- Empfängertypen
- Komplettgeräte (Antenne und Empfänger in einem)
- Potenzial und Grenzen einzelner LowCost Möglichkeiten aus der Consumer-Szene, beispielsweise Bluetooth-Datenlogger mit bekannt guten Empfängern.
Video zum Thema Dual-Feed von Tallysman (english language only): https://www.youtube.com/watch?v=dwf3uCso76w
406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83
Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...