17.05.2016, 10:34
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.05.2016, 11:19 von Kettenhummel.)
Moin Jürgen,
ist nicht schlecht das auch ein solches Thema mal angesprochen wird. Kann die Probleme hier aus Norwegen beschreiben die aber die selben sind wie in Deutschland.
Hatte bisher selbst keinen eigenen Hof, aber bin hier in Norwegen im Bauernverband um die Landwirte zu unterstützen.
Die Preispolitik hier in Norwegen ist die selbe, wobei die "neue" Regierung mit Erna Solberg die Sache Landwirtschaft umgekrempelt hat, tut sich nichts mit dem Merkel Verriss.
Dh. es sollen nur grosse Hofe überleben die auch dann alles selber vertreiben (nicht die Tiere vertreiben sondern das Fleisch)und auch ein eigenes Schlachthaus haben sollen!
Wenn man aber sieht das im Süden Norwegens (das Norwegische Kalifornien wie ich immer sage) sehr viel Korn angebaut wird, und diese Landwirte auch bei grossen Høfen noch einer anderen TÃ¥tigkeit (Baggerarbeiten, Werkstatt, ...) nachgehen um Geld zu verdienen. Betriebe mit Tieren sind da sehr dünn gesÃ¥ht. Das sieht über Oslo schon leicht anders aus da sich die FlÃ¥chen verkleinern, es auch hügelig wird zudem das Wetter durch den langen Winter eigentlich kein Kornanbau (zu kurzer Sommer sehr schlechte QualitÃ¥t) mehr zulÃ¥sst. Daher sind dann da Wiesen und Milchbetriebe mit Kühen oder Ziegen um auch im kleinen ein Einkommen zu haben.
Mein Freund Torbjørn KvÃ¥le (49) aus Slidre den ich seit 1991 kenne hat einen Milchbetrieb mit 20 Kühen (mehr geht da auch nicht in seiner Gegend, er hat für die Gegend einen grossen Hof), er macht alle Maschinenreparaturen selbst, ist sein eigener Lohnunternehmer und auch für andere, Baggert noch für andere auch für die Stadt und macht den Hof. Er macht das alles, damit er über die Runden kommt.
Wenn man dann sieht das die Landwirte hier 8 kr (Tageskurs von heute =87 cent) für den Liter bekommen von Tine (eine Norwegen weite Molkerei es gibt nix anderes, Tine hat das Monopol) und im GeschÃ¥ft bezahlt man 20 kr (2.17€) für den Liter Milch. Für einen 250gr Gaardsost 54 kr (5,85€).
Jetzt hat Torbjørn eine Auflage bekommen das er bis 2024 einen Stall bauen muss wo die Kühe frei rumlaufen kønnen und er muss sich einen Melkroboter anschaffen. Baukosten ca 5-6 mil kr.
Das ist aus 2 Gründen sehr schwierig, er kann das Geld mit der Milch nicht erwirtschaften und hat auch nicht die so grosse gerade FlÃ¥che um einen so grossen Stall zu bauen.
Die grosse Frage was jetzt?
Wenn alle Landwirte aus diesen genannten Gründen in Valdres (ist 5 406 km² gross und hat ca. 18 012 (2010) Einwohner) aufhøren müssten, hÃ¥tte diese Gegend binnen kurzer Zeit 80% Arbeitslosigkeit da keine Industrie vorhanden ist. Der Tourismus kann das auch nicht abfangen da ja nur 4 Monate Sommer ist.
Das dass dann ein Rattenschwanz ist, der dann den wegzug von Einwohnern, die Schliessung von Landwirtsch. WerkstÃ¥tten, GeschÃ¥ften, wegen den Mindereinnahmen Schliessungen von normale GeschÃ¥ften aller art ist, Entlasssung von Angestellten, ... die Region blutet aus und das wÃ¥re dann über ganz Norwegen, aber das sieht kein Politiker.
Die Verursacher der Gesetze haben keine Ahnung was die da machen.
Genau wie die Politiker in Deutschland sind die unbestechlich, die nehmen nicht mal Vernunft an! Oder sind gesteuert von der Industrie?
Wenn es sich jetzt für Deutsche Landwirte gut anhørt mit dem Milchpreis von 87cent gebe ich zu bedenken, das die Lebenshaltungskosten /Ersatzteile / Maschinen sehr viel høher sind und die Norwegischen Landwirte genau wie die Deutschen die Milch unter Preis / Produktionskosten hergeben müssen.
Der Verbraucher trÃ¥gt meiner Meinung nach auch mit Schuld da sehr viele immer die billigsten Sachen kaufen (auch die sehr viel Geld haben, Geiz ist geil!) und die GeschÃ¥fte die Preise weiter drücken bei den Produzenten. Da Produkte aus dem Ausland noch günstiger sind wird das eben verkauft. Hauptsache es ist billig, was an diese Tiere verfüttert wird und welchen Scheisse der Verbraucher da bekommt ist egal hauptsache billig. Das ist eine Spirale nach unten.
Da muss der Verbraucher was dran åndern!
Die Schweiz hat diese Sache anders geløst (ich meine das passt das System auch sehr gut auf Deutschland und Norwegen), indem die Regierung kleine Landwirte stützt. In der Schweiz gibt es sehr viele Høfe die aufgrund Lage nicht mehr machen kønnen, genau wie in Norwegen.
Vorteil: Es hÃ¥ngen sehr viele Familien an den kleinen Høfen dran die dann Steuern zahlen, auch überleben und eine Zukunft haben.
Strukturschwache Regionen in denen es keine Industrie oÃ¥. gibt überleben.
Nachteil: Es kostet der Regierung (eigentlich dem Steuerzahler) Geld, welches aber gut angelegt ist da kleine Høfe überleben, anstelle von Arbeitslosengeld für die Landwirte. So gesehen ist dieser Nachteil ein Vorteil.
Meine Meinung ist das die Landwirte mehr Geld für Ihre Produkte bekommen müssen, da diese 7 Tage die Woche am Arbeiten sind, für die meisten Ferien / Bezahlte Überstunden ein Fremdwort ist und sich diese Arbeit lohnen sollte, denn die Landwirte stellen Essen für die Bevølkerung her.
Auch ist es lohnender für den Staat 100 Steuernzahlender Landwirte zu haben als 1 Grossen Landwirt der die FlÃ¥chen der 100 Landwirte bearbeitet und diese 100 Landwirte auf der Strasse stehen.
Geld wÃ¥re da,wenn die Banken gerettet werden kønnen müsste auch Geld für unsere Landwirte und deren Familien da sein!
Einfach mal sacken lassen, und drüber nachdenken.
Grüsse Rüdiger
ist nicht schlecht das auch ein solches Thema mal angesprochen wird. Kann die Probleme hier aus Norwegen beschreiben die aber die selben sind wie in Deutschland.
Hatte bisher selbst keinen eigenen Hof, aber bin hier in Norwegen im Bauernverband um die Landwirte zu unterstützen.
Die Preispolitik hier in Norwegen ist die selbe, wobei die "neue" Regierung mit Erna Solberg die Sache Landwirtschaft umgekrempelt hat, tut sich nichts mit dem Merkel Verriss.
Dh. es sollen nur grosse Hofe überleben die auch dann alles selber vertreiben (nicht die Tiere vertreiben sondern das Fleisch)und auch ein eigenes Schlachthaus haben sollen!
Wenn man aber sieht das im Süden Norwegens (das Norwegische Kalifornien wie ich immer sage) sehr viel Korn angebaut wird, und diese Landwirte auch bei grossen Høfen noch einer anderen TÃ¥tigkeit (Baggerarbeiten, Werkstatt, ...) nachgehen um Geld zu verdienen. Betriebe mit Tieren sind da sehr dünn gesÃ¥ht. Das sieht über Oslo schon leicht anders aus da sich die FlÃ¥chen verkleinern, es auch hügelig wird zudem das Wetter durch den langen Winter eigentlich kein Kornanbau (zu kurzer Sommer sehr schlechte QualitÃ¥t) mehr zulÃ¥sst. Daher sind dann da Wiesen und Milchbetriebe mit Kühen oder Ziegen um auch im kleinen ein Einkommen zu haben.
Mein Freund Torbjørn KvÃ¥le (49) aus Slidre den ich seit 1991 kenne hat einen Milchbetrieb mit 20 Kühen (mehr geht da auch nicht in seiner Gegend, er hat für die Gegend einen grossen Hof), er macht alle Maschinenreparaturen selbst, ist sein eigener Lohnunternehmer und auch für andere, Baggert noch für andere auch für die Stadt und macht den Hof. Er macht das alles, damit er über die Runden kommt.
Wenn man dann sieht das die Landwirte hier 8 kr (Tageskurs von heute =87 cent) für den Liter bekommen von Tine (eine Norwegen weite Molkerei es gibt nix anderes, Tine hat das Monopol) und im GeschÃ¥ft bezahlt man 20 kr (2.17€) für den Liter Milch. Für einen 250gr Gaardsost 54 kr (5,85€).
Jetzt hat Torbjørn eine Auflage bekommen das er bis 2024 einen Stall bauen muss wo die Kühe frei rumlaufen kønnen und er muss sich einen Melkroboter anschaffen. Baukosten ca 5-6 mil kr.
Das ist aus 2 Gründen sehr schwierig, er kann das Geld mit der Milch nicht erwirtschaften und hat auch nicht die so grosse gerade FlÃ¥che um einen so grossen Stall zu bauen.
Die grosse Frage was jetzt?
Wenn alle Landwirte aus diesen genannten Gründen in Valdres (ist 5 406 km² gross und hat ca. 18 012 (2010) Einwohner) aufhøren müssten, hÃ¥tte diese Gegend binnen kurzer Zeit 80% Arbeitslosigkeit da keine Industrie vorhanden ist. Der Tourismus kann das auch nicht abfangen da ja nur 4 Monate Sommer ist.
Das dass dann ein Rattenschwanz ist, der dann den wegzug von Einwohnern, die Schliessung von Landwirtsch. WerkstÃ¥tten, GeschÃ¥ften, wegen den Mindereinnahmen Schliessungen von normale GeschÃ¥ften aller art ist, Entlasssung von Angestellten, ... die Region blutet aus und das wÃ¥re dann über ganz Norwegen, aber das sieht kein Politiker.
Die Verursacher der Gesetze haben keine Ahnung was die da machen.
Genau wie die Politiker in Deutschland sind die unbestechlich, die nehmen nicht mal Vernunft an! Oder sind gesteuert von der Industrie?
Wenn es sich jetzt für Deutsche Landwirte gut anhørt mit dem Milchpreis von 87cent gebe ich zu bedenken, das die Lebenshaltungskosten /Ersatzteile / Maschinen sehr viel høher sind und die Norwegischen Landwirte genau wie die Deutschen die Milch unter Preis / Produktionskosten hergeben müssen.
Der Verbraucher trÃ¥gt meiner Meinung nach auch mit Schuld da sehr viele immer die billigsten Sachen kaufen (auch die sehr viel Geld haben, Geiz ist geil!) und die GeschÃ¥fte die Preise weiter drücken bei den Produzenten. Da Produkte aus dem Ausland noch günstiger sind wird das eben verkauft. Hauptsache es ist billig, was an diese Tiere verfüttert wird und welchen Scheisse der Verbraucher da bekommt ist egal hauptsache billig. Das ist eine Spirale nach unten.
Da muss der Verbraucher was dran åndern!
Die Schweiz hat diese Sache anders geløst (ich meine das passt das System auch sehr gut auf Deutschland und Norwegen), indem die Regierung kleine Landwirte stützt. In der Schweiz gibt es sehr viele Høfe die aufgrund Lage nicht mehr machen kønnen, genau wie in Norwegen.
Vorteil: Es hÃ¥ngen sehr viele Familien an den kleinen Høfen dran die dann Steuern zahlen, auch überleben und eine Zukunft haben.
Strukturschwache Regionen in denen es keine Industrie oÃ¥. gibt überleben.
Nachteil: Es kostet der Regierung (eigentlich dem Steuerzahler) Geld, welches aber gut angelegt ist da kleine Høfe überleben, anstelle von Arbeitslosengeld für die Landwirte. So gesehen ist dieser Nachteil ein Vorteil.
Meine Meinung ist das die Landwirte mehr Geld für Ihre Produkte bekommen müssen, da diese 7 Tage die Woche am Arbeiten sind, für die meisten Ferien / Bezahlte Überstunden ein Fremdwort ist und sich diese Arbeit lohnen sollte, denn die Landwirte stellen Essen für die Bevølkerung her.
Auch ist es lohnender für den Staat 100 Steuernzahlender Landwirte zu haben als 1 Grossen Landwirt der die FlÃ¥chen der 100 Landwirte bearbeitet und diese 100 Landwirte auf der Strasse stehen.
Geld wÃ¥re da,wenn die Banken gerettet werden kønnen müsste auch Geld für unsere Landwirte und deren Familien da sein!
Einfach mal sacken lassen, und drüber nachdenken.
Grüsse Rüdiger
MB Trac was sonst, gibt doch nix besseres