30.05.2016, 11:45
Hallo Jürgen,
nicht Sonnleitner ist Schuld, sondern die, die ihn und Gleichgesinnte wählen. Und sie tun dies nicht aus Dummheit, sondern weil das erfolgreiche und redegewandte Bauern sind. Frei nach dem Motto: die durchblicken den Theoriedschungel und die ganzen Zahlen und die mögen auch den Mund aufmachen und was sagen.
Nur machen Betriebsleiter, die auf Wachstum setzen und expandieren, auch so eine Politik und dann darf sich der kleine Otto Normal Bauer auch nicht wundern.
Das beste Beispiel ist der arme Ignatz Kiechle, der die Quote eingeführt hat und damit eine Marktbereinigung ohne Strukturwandel erreichen wollte. Die Idee war gut, wurde sofort von Wachstumswilligen wieder zunichte gemacht durch Härtefallregelung ( in der Konsequenz hätte die Quote erneut gekürzt weren müssen statt irgendwelcher fragwürdigen Rauskauf- und Verrentungsaktionen) . Später kam die Saldierung und wieder wurde der belohnt, der mit mehr Milch den Markt belastete und der, der seine Quote nicht voll lieferte und den Markt entlastete und den anderen Milchbauern damit etwas Gutes tat, bekam es nicht bezahlt. Ganz zum Schluß schimpfte man auf den armen Ignatz, das hätte ja alles nix gebracht.
Schön doof die Bauern !!!
Und ich wiederhole mich gerne, wir müssen zu einem Milchpreissystem kommen, das den belohnt, der weniger Milch liefert und damit den Markt entlastet solange wir eine Überproduktion haben und die haben wir seit 40 Jahren und werden wir auch bis 2050 haben und vielleicht noch länger.
Kleine Rechenaufgabe:
Wenn ein schlechtgefühter Betrieb aufgibt, der nur eine Kuh/ha hält mit 6000 Liter Milchleistung und dessen Flächen von einem gutgeführten Betrieb mit 1,5 Kühen/ha und 12000 Litern Milchleistung übernommen werden, dann ergibt das die dreifache Menge an Milch/ha.
Das mit dem halben Milchpreis ist nicht meine Idee, die gabs schon vor der Quotenregelung und wurde auch während der Quotenregelung immer wieder ins Spiel gebracht, doch sie ist nix für wachstumswillige Betriebe. Es hat ein Bauer wortwörtlich zu mir gesagt, sein Sohn ( der noch in der Ausbildung war) solle endlich wachsen können ohne irgendwelchen Leuten dafür Geld zu geben. Auf meinen Einwand, dass er mit dem Melken doch in erster Linie Geld verdienen müsse, sagte er: DAS IST MIR EGAL.
Was ist das für ein Vater? Was verlangt der von seinem Sohn? Was wird das für ein Leben sein? Sklave seiner selbst!
Aber halt, der ist doch nicht doof, da steckt doch was dahinter.
Investieren und Wachsen, wenn der Milchpreis niedrig und schlecht ist, dann hat man eine gute Verhandlungsposition. Sparen, wenn der Milchpreis gut ist für den nächsten Wachstumsschritt. Den Markt richten müssen die 25% schlechten Betriebe, die dann wieder ein gefundenes Frssen darstellen zum größer werden.
Nur die Arbeit wird immer mehr und alleine ist das nicht zu bewältigen. Also müssen Fremdarbeitskräfte her. So stellt man nach Außen was dar. Doch bei diesen Fremd AK ist man dann knauserig und bezahlt nur einen Hungerlohn. Die sind dann so doof und laufen einem immer weg, die taugen nix. Hier noch so ein Ausspruch: Wenn der Pole das Melken nicht durchhält, dann kommt da ein Lette her, die sind Zäh ! Armer armer Bauer, wie tief bist du gesunken!!!
Man bekommt keine zwei Bauern (gilt für alle Berufsgruppen, glaube ich) unter einen Hut, wie dann den Berufsstand weltweit? Wie singt doch Herbert Grönemeyer so treffend: die an der Schloßallee verdienen vielzuviel. Deshalb schrieb ich das mit den 10% Reichsten. Sie werden eher immer reicher als das die Mehrheit etwas dagegen unternimmt. Es ist immer die Angst, die Anderen könnten gewinnen und ich bin dann der dumme Verlierer und so verliert man gerne gemeinsam - Schade Schade
Und der Verbraucher möchte lieber kleinere Betriebe. Wenn ein 500 Kuhbetrieb 10 Arbeitskräfte beschäftigt, warum kann es dann nicht 10 Betriebsleiter mit 50 Kühen geben und der Verbraucher wäre auch glücklich und durch dieses Mehr an Bauern wären die Menschen auch mehr mit dem Berufsstand vertraut?
Was hat uns der Strukturwandel in all den Jahren gebracht? Die EWG ist gegründet worden, um den Bauern (damals 1,6 Millionen) ein eintägliches Einkommen zu ermöglichen. Nur sehr schnell kam es zu Überproduktionen.
Als ich vor 35 Jahren anfing, bekam ich 2400 DM dafür, dass ich in einem benachteiligtem Gebiet wirtschafte. Heute bekomme ich über 35000 Euro an Subventionen; wie krank ist dieses System? Und nun soll noch mehr Geld hineingepumpt werden, weils den Milchbauern so schlecht geht.
Wir brauchen anständige Preise für unsere Erzeugnisse und dazu gehört eine angepaßte Produktion. Der Schlüssel liegt in unserer Hand, denn wir sind die Produzenten. Aber alle schreien nach der Politik. Wer will denn wirklich Planwirtschaft und Gängelung.
Ich betone es gerne nocheinmal. Wir brauchen einen Milchpreis, der das weniger liefern belohnt, idealerweise weltweit und alle hätten es selber in der Hand.
Wir sollten unsere Kraft, unsere Ideen, zur Problemlösung verwenden und nicht die Zeit mit Vorwürfen und Beschuldigungen verbringen. Nix schlecht reden, sondern Ideen aufgreifen und Verbesserungsvorschläge machen und überlegen, diese dann zu verwirklichen.
Gruß Erhard
nicht Sonnleitner ist Schuld, sondern die, die ihn und Gleichgesinnte wählen. Und sie tun dies nicht aus Dummheit, sondern weil das erfolgreiche und redegewandte Bauern sind. Frei nach dem Motto: die durchblicken den Theoriedschungel und die ganzen Zahlen und die mögen auch den Mund aufmachen und was sagen.
Nur machen Betriebsleiter, die auf Wachstum setzen und expandieren, auch so eine Politik und dann darf sich der kleine Otto Normal Bauer auch nicht wundern.
Das beste Beispiel ist der arme Ignatz Kiechle, der die Quote eingeführt hat und damit eine Marktbereinigung ohne Strukturwandel erreichen wollte. Die Idee war gut, wurde sofort von Wachstumswilligen wieder zunichte gemacht durch Härtefallregelung ( in der Konsequenz hätte die Quote erneut gekürzt weren müssen statt irgendwelcher fragwürdigen Rauskauf- und Verrentungsaktionen) . Später kam die Saldierung und wieder wurde der belohnt, der mit mehr Milch den Markt belastete und der, der seine Quote nicht voll lieferte und den Markt entlastete und den anderen Milchbauern damit etwas Gutes tat, bekam es nicht bezahlt. Ganz zum Schluß schimpfte man auf den armen Ignatz, das hätte ja alles nix gebracht.
Schön doof die Bauern !!!
Und ich wiederhole mich gerne, wir müssen zu einem Milchpreissystem kommen, das den belohnt, der weniger Milch liefert und damit den Markt entlastet solange wir eine Überproduktion haben und die haben wir seit 40 Jahren und werden wir auch bis 2050 haben und vielleicht noch länger.
Kleine Rechenaufgabe:
Wenn ein schlechtgefühter Betrieb aufgibt, der nur eine Kuh/ha hält mit 6000 Liter Milchleistung und dessen Flächen von einem gutgeführten Betrieb mit 1,5 Kühen/ha und 12000 Litern Milchleistung übernommen werden, dann ergibt das die dreifache Menge an Milch/ha.
Das mit dem halben Milchpreis ist nicht meine Idee, die gabs schon vor der Quotenregelung und wurde auch während der Quotenregelung immer wieder ins Spiel gebracht, doch sie ist nix für wachstumswillige Betriebe. Es hat ein Bauer wortwörtlich zu mir gesagt, sein Sohn ( der noch in der Ausbildung war) solle endlich wachsen können ohne irgendwelchen Leuten dafür Geld zu geben. Auf meinen Einwand, dass er mit dem Melken doch in erster Linie Geld verdienen müsse, sagte er: DAS IST MIR EGAL.
Was ist das für ein Vater? Was verlangt der von seinem Sohn? Was wird das für ein Leben sein? Sklave seiner selbst!
Aber halt, der ist doch nicht doof, da steckt doch was dahinter.
Investieren und Wachsen, wenn der Milchpreis niedrig und schlecht ist, dann hat man eine gute Verhandlungsposition. Sparen, wenn der Milchpreis gut ist für den nächsten Wachstumsschritt. Den Markt richten müssen die 25% schlechten Betriebe, die dann wieder ein gefundenes Frssen darstellen zum größer werden.
Nur die Arbeit wird immer mehr und alleine ist das nicht zu bewältigen. Also müssen Fremdarbeitskräfte her. So stellt man nach Außen was dar. Doch bei diesen Fremd AK ist man dann knauserig und bezahlt nur einen Hungerlohn. Die sind dann so doof und laufen einem immer weg, die taugen nix. Hier noch so ein Ausspruch: Wenn der Pole das Melken nicht durchhält, dann kommt da ein Lette her, die sind Zäh ! Armer armer Bauer, wie tief bist du gesunken!!!
Man bekommt keine zwei Bauern (gilt für alle Berufsgruppen, glaube ich) unter einen Hut, wie dann den Berufsstand weltweit? Wie singt doch Herbert Grönemeyer so treffend: die an der Schloßallee verdienen vielzuviel. Deshalb schrieb ich das mit den 10% Reichsten. Sie werden eher immer reicher als das die Mehrheit etwas dagegen unternimmt. Es ist immer die Angst, die Anderen könnten gewinnen und ich bin dann der dumme Verlierer und so verliert man gerne gemeinsam - Schade Schade
Und der Verbraucher möchte lieber kleinere Betriebe. Wenn ein 500 Kuhbetrieb 10 Arbeitskräfte beschäftigt, warum kann es dann nicht 10 Betriebsleiter mit 50 Kühen geben und der Verbraucher wäre auch glücklich und durch dieses Mehr an Bauern wären die Menschen auch mehr mit dem Berufsstand vertraut?
Was hat uns der Strukturwandel in all den Jahren gebracht? Die EWG ist gegründet worden, um den Bauern (damals 1,6 Millionen) ein eintägliches Einkommen zu ermöglichen. Nur sehr schnell kam es zu Überproduktionen.
Als ich vor 35 Jahren anfing, bekam ich 2400 DM dafür, dass ich in einem benachteiligtem Gebiet wirtschafte. Heute bekomme ich über 35000 Euro an Subventionen; wie krank ist dieses System? Und nun soll noch mehr Geld hineingepumpt werden, weils den Milchbauern so schlecht geht.
Wir brauchen anständige Preise für unsere Erzeugnisse und dazu gehört eine angepaßte Produktion. Der Schlüssel liegt in unserer Hand, denn wir sind die Produzenten. Aber alle schreien nach der Politik. Wer will denn wirklich Planwirtschaft und Gängelung.
Ich betone es gerne nocheinmal. Wir brauchen einen Milchpreis, der das weniger liefern belohnt, idealerweise weltweit und alle hätten es selber in der Hand.
Wir sollten unsere Kraft, unsere Ideen, zur Problemlösung verwenden und nicht die Zeit mit Vorwürfen und Beschuldigungen verbringen. Nix schlecht reden, sondern Ideen aufgreifen und Verbesserungsvorschläge machen und überlegen, diese dann zu verwirklichen.
Gruß Erhard