29.10.2017, 12:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.10.2017, 12:06 von Ex-Mitglied 6.)
Servus Ralf,
nun, soweit ich weiß, hat Doppstadt das Trägerfahrzeug Grizzly von Steyr übernommen und gemäß ihren Anforderungen angepasst (Kompostumsetzer).
Des Weiteren hatte (oder hat) der Grizzly (soweit ich informiert bin) einen Antrieb der Zapfwelle über Keilriemen. Das hatte bei Einsatz an einem Holzhacker Vorteil. Etliche Traktoren hatten bei Einsatz am Holzhäcksler ihr Getriebe zerlegt.
Da in den letzten Jahren aber die Leistungsstärke der Standarttraktoren angestiegen ist, denke ich auch, dass der Grizzly auf wenige Stückzahlen kommt. (Oder kam?)
Schwachpunkt Kardanwelle Motor/Getriebe (Trac 200).
Nun, dieses Problem hatte ich an meinem Trac 150 auch.
Im Prinzip ist ja das Getriebe vom 150er und 200er Baugleich.
Dadurch, dass an meinem auch die Turbokupplung verbaut war, müsste ich die gleiche Kardanwelle wie im 200er drin gehabt haben.
Auch ich habe (nach dem 3-ten Bruch) eine stärkere Kardanwelle drin. Wobei ich aber auch folgendes feststellen musste:
Bei Ausstattung mit Turbokupplung erfolgte der Längenausgleich nicht über die Kardanwelle, sondern über den Ausgangsflansch der Turbokupplung.
Die Kardanwelle war somit eine starre Variante.
Ich stellte dann fest, dass aufgrund der Konstruktion so gut wie kein Längenausgleich möglich war (Teile waren sozusagen am Anschlag).
Somit bekam die Kardanwelle mächtig Druck. Und das vertragen die nicht.
Ich habe wie bereits erwähnt auch eine stärkere Kardanwelle drin, aber auch darauf geachtet, dass genügend Spiel vorhanden ist.
Zudem habe ich bei mir eine vergütete Zahnhülse drin (Verbindung von Vorsatzgetriebe zum Hauptgetriebe).
Die habe ich mir mal anfertigen lassen, weil sich die Innenverzahnung in Metallspäne umgewandelt hatte.
Ebenso ist die Motorhaube zu arg geschlossen. Bei langen Einsätzen unter Voll-Last, kann die Wärme vom Motor nicht schnell genug entweichen.
Der Motor wird zwar nicht heiß, aber der Turbolader kann schon mal einen Hitze-Tod erleiden. Zudem heizt sich auch die Ansaugluft arg auf, da das Ansaugrohr auch direkt am Krümmer vorbeiläuft.
Dies wirkt sich besonders im unteren Drehzahlbereich aus.
Ich habe meiner Motorhaube mehr Luft verschafft (siehe Bild).
Sollte mal bei dem ein oder anderen die Haltebleche der Druckpatronen von den Lastschaltstufen gebrochen sein, dann könnte das ein Zeichen dafür sein, das der Getriebesystemdruck zu hoch ist.
ZF erlaubt beim T7200 nur maximal 18 bar!
Als bei mir damals das Getriebe kaputt war, wollte derjenige, der es instandgesetzt hat, bei ZF in Passau auf den Prüfstand nehmen.
Ich fragte ihn damals, ob das sein müsste und er denn so wenig Vertrauen in seine Arbeit hat.
Das bedeutete für mich ja längere Wartezeit und Mehrkosten.
Im Nachhinein bin ich froh darüber gewesen, weil der Prüflauf abgebrochen werden musste. Es stellte sich nämlich heraus, das auch die Steuereinheit von dem Getriebe gelitten hat. ZF fragte dann bei dem Instand Setzer nach, wo dieses Getriebe verwendet wird, weil der Systemdruck zu hoch sei (ca. 32 bar).
Des Weiteren wiesen sie darauf hin, dass eventuell Nebenverbraucher nicht mehr richtig funktionieren würden, wenn sie den Systemdruck richtig einstellen würden.
Das war in dem Fall die Frontzapfwelle.
Wenn die damaligen noch übriggebliebenen Konstrukteure gleich die Katze aus dem Sack gelassen hätten, hätte ich mir die Kosten für ein neues Vorsatzgetriebe sparen können.
Irgendwann ganz am Ende, wurde dann mal erwähnt, das der erhöhte Getriebesystemdruck mit ZF-Steyr abgesprochen war und möglich sein sollte.
Scheinbar wurde (aus meiner Sicht) von ZF-Steyr vergessen darauf hinzuweisen, dass nur die Zapfwellenkupplung mehr Druck verträgt.
Habe dann lange überlegt, wie ich es anstellen kann, mehr Druck auf die Frontzapfwelle zu bekommen. Hilfe bekam ich von niemand.
Hatte dann meine Idee dem damaligen Werkstattmeister (ist im wohlverdienten Ruhestand) mitgeteilt. Zusammen haben wir dann eine einfache und günstige Lösung gefunden. Die Frontzapfwellenkupplung hat bisher gehalten.
In dem Zusammenhang noch ein lustiges Erlebnis, wo man sieht, dass es überall inkompetente Mechaniker gibt:
Wir mussten ja mittels Zapfwellenbremse feststellen, wieviel Leistung die Frontzapfwellenkupplung bringt.
Eine ZG-Niederlassung hatte eine Zapfwellenbremse vor Ort. Die weigerten sich zuerst, eine Frontzapfwelle zu testen, da anscheinend schon bei namhaften Fabrikaten so mache Kupplung dabei verheizt wurde.
Als wir das auf unsere Kappe nahmen, hieß es plötzlich, das mit der Frontzapfwelle geht nicht, weil die Drehrichtung anders ist.
Als ich sagte, dass das einer Wirbelstrombremse doch völlig egal ist und er mal nachfragen sollte, hieß es ganz lapidar: "Das geht nicht."
Ich überlegte mir dann was mit einem Umkehrgetriebe. Als ich dann zufällig mit dem ZG-Werkstattmeister bei mir vor Ort darüber ins Gespräch kam, sagte auch der verwundert, dass die Drehrichtung der Zapfwelle der Zapfwellenbremse völlig egal ist. Er ließ sich das aber nochmal vorsichtshalber vom Hersteller bestätigen.
Somit war auch hier wieder mal völlig unsinnig Zeit und Geld verbraten worden. Dann bekommt man von dem einem Arbeiter nur als Entschuldigung zu hören: "Das hab ich nicht gewusst".
Na ja... ich könnte noch mehr erzählen. Aber das hat ja mit dem ursprünglichen Thema nichts mehr zu tun.
Gruß und schönen Sonntag
Hubert
nun, soweit ich weiß, hat Doppstadt das Trägerfahrzeug Grizzly von Steyr übernommen und gemäß ihren Anforderungen angepasst (Kompostumsetzer).
Des Weiteren hatte (oder hat) der Grizzly (soweit ich informiert bin) einen Antrieb der Zapfwelle über Keilriemen. Das hatte bei Einsatz an einem Holzhacker Vorteil. Etliche Traktoren hatten bei Einsatz am Holzhäcksler ihr Getriebe zerlegt.
Da in den letzten Jahren aber die Leistungsstärke der Standarttraktoren angestiegen ist, denke ich auch, dass der Grizzly auf wenige Stückzahlen kommt. (Oder kam?)
Schwachpunkt Kardanwelle Motor/Getriebe (Trac 200).
Nun, dieses Problem hatte ich an meinem Trac 150 auch.
Im Prinzip ist ja das Getriebe vom 150er und 200er Baugleich.
Dadurch, dass an meinem auch die Turbokupplung verbaut war, müsste ich die gleiche Kardanwelle wie im 200er drin gehabt haben.
Auch ich habe (nach dem 3-ten Bruch) eine stärkere Kardanwelle drin. Wobei ich aber auch folgendes feststellen musste:
Bei Ausstattung mit Turbokupplung erfolgte der Längenausgleich nicht über die Kardanwelle, sondern über den Ausgangsflansch der Turbokupplung.
Die Kardanwelle war somit eine starre Variante.
Ich stellte dann fest, dass aufgrund der Konstruktion so gut wie kein Längenausgleich möglich war (Teile waren sozusagen am Anschlag).
Somit bekam die Kardanwelle mächtig Druck. Und das vertragen die nicht.
Ich habe wie bereits erwähnt auch eine stärkere Kardanwelle drin, aber auch darauf geachtet, dass genügend Spiel vorhanden ist.
Zudem habe ich bei mir eine vergütete Zahnhülse drin (Verbindung von Vorsatzgetriebe zum Hauptgetriebe).
Die habe ich mir mal anfertigen lassen, weil sich die Innenverzahnung in Metallspäne umgewandelt hatte.
Ebenso ist die Motorhaube zu arg geschlossen. Bei langen Einsätzen unter Voll-Last, kann die Wärme vom Motor nicht schnell genug entweichen.
Der Motor wird zwar nicht heiß, aber der Turbolader kann schon mal einen Hitze-Tod erleiden. Zudem heizt sich auch die Ansaugluft arg auf, da das Ansaugrohr auch direkt am Krümmer vorbeiläuft.
Dies wirkt sich besonders im unteren Drehzahlbereich aus.
Ich habe meiner Motorhaube mehr Luft verschafft (siehe Bild).
Sollte mal bei dem ein oder anderen die Haltebleche der Druckpatronen von den Lastschaltstufen gebrochen sein, dann könnte das ein Zeichen dafür sein, das der Getriebesystemdruck zu hoch ist.
ZF erlaubt beim T7200 nur maximal 18 bar!
Als bei mir damals das Getriebe kaputt war, wollte derjenige, der es instandgesetzt hat, bei ZF in Passau auf den Prüfstand nehmen.
Ich fragte ihn damals, ob das sein müsste und er denn so wenig Vertrauen in seine Arbeit hat.
Das bedeutete für mich ja längere Wartezeit und Mehrkosten.
Im Nachhinein bin ich froh darüber gewesen, weil der Prüflauf abgebrochen werden musste. Es stellte sich nämlich heraus, das auch die Steuereinheit von dem Getriebe gelitten hat. ZF fragte dann bei dem Instand Setzer nach, wo dieses Getriebe verwendet wird, weil der Systemdruck zu hoch sei (ca. 32 bar).
Des Weiteren wiesen sie darauf hin, dass eventuell Nebenverbraucher nicht mehr richtig funktionieren würden, wenn sie den Systemdruck richtig einstellen würden.
Das war in dem Fall die Frontzapfwelle.
Wenn die damaligen noch übriggebliebenen Konstrukteure gleich die Katze aus dem Sack gelassen hätten, hätte ich mir die Kosten für ein neues Vorsatzgetriebe sparen können.
Irgendwann ganz am Ende, wurde dann mal erwähnt, das der erhöhte Getriebesystemdruck mit ZF-Steyr abgesprochen war und möglich sein sollte.
Scheinbar wurde (aus meiner Sicht) von ZF-Steyr vergessen darauf hinzuweisen, dass nur die Zapfwellenkupplung mehr Druck verträgt.
Habe dann lange überlegt, wie ich es anstellen kann, mehr Druck auf die Frontzapfwelle zu bekommen. Hilfe bekam ich von niemand.
Hatte dann meine Idee dem damaligen Werkstattmeister (ist im wohlverdienten Ruhestand) mitgeteilt. Zusammen haben wir dann eine einfache und günstige Lösung gefunden. Die Frontzapfwellenkupplung hat bisher gehalten.
In dem Zusammenhang noch ein lustiges Erlebnis, wo man sieht, dass es überall inkompetente Mechaniker gibt:
Wir mussten ja mittels Zapfwellenbremse feststellen, wieviel Leistung die Frontzapfwellenkupplung bringt.
Eine ZG-Niederlassung hatte eine Zapfwellenbremse vor Ort. Die weigerten sich zuerst, eine Frontzapfwelle zu testen, da anscheinend schon bei namhaften Fabrikaten so mache Kupplung dabei verheizt wurde.
Als wir das auf unsere Kappe nahmen, hieß es plötzlich, das mit der Frontzapfwelle geht nicht, weil die Drehrichtung anders ist.
Als ich sagte, dass das einer Wirbelstrombremse doch völlig egal ist und er mal nachfragen sollte, hieß es ganz lapidar: "Das geht nicht."
Ich überlegte mir dann was mit einem Umkehrgetriebe. Als ich dann zufällig mit dem ZG-Werkstattmeister bei mir vor Ort darüber ins Gespräch kam, sagte auch der verwundert, dass die Drehrichtung der Zapfwelle der Zapfwellenbremse völlig egal ist. Er ließ sich das aber nochmal vorsichtshalber vom Hersteller bestätigen.
Somit war auch hier wieder mal völlig unsinnig Zeit und Geld verbraten worden. Dann bekommt man von dem einem Arbeiter nur als Entschuldigung zu hören: "Das hab ich nicht gewusst".
Na ja... ich könnte noch mehr erzählen. Aber das hat ja mit dem ursprünglichen Thema nichts mehr zu tun.
Gruß und schönen Sonntag
Hubert