[Cliffde]

Hi,
hmm, passiert ist schon öfter was. Teils Fahrfehler (glatte Straßen, Bremse falsch angeschlossen, ...) teils technisches Versagen, teils technische Heimtücken.

Zu den beiden letzten die Beispiele:

technisches Versagen: 1300er vorm auflaufgebremsten Güllefaß. Als ich den Berg runterfuhr (50 km/h) und unten scharf links abbiegen mußte fiel das Bremspedal leer durch, die Bremse versagte total. Ich bin geradeaus über die Böschung runter in ein anderes Feld und hab den Karren dann durch Kurvenfahrt und sanften Handbrems-Einsatz gestoppt. Ursache war eine durchgescheuerte Bremsleitung des hydraulischen Teils. Ich kann nur raten: schaut eure Maschinen öfter mal an. Bei mir wars Glück, es kam kein Auto oder Wald oder was auch immer.

technische Heimtücke: 1600er vorm druckluftgebremsten 2-Achs-Kipper mit 12 to Körner-Naßmais. Unser Fahrer hat ihn abends hinterm Hof auf der leicht abschüßigen Kiesstraße abgestellt. Handbremse, Allrad, kleiner Gang. An sich gut gesichert. Bis auf den Keil. Wie es so oft hergeht, hat er gedacht, er muß eh gleich wieder damit fahren, allerdings hat es spontan eine Planänderung gegeben. So blieb der Trac über Nacht da draußen. Wie bei vielen Tracs geht auch ihm langsam die Luft aus. Als erstes hat sich die Kipper-Bremse gelöst (ist keine Federspeicherbremse). Die Federspeicher des Tracs haben gehalten und über den Allrad hat sich das auf alle vier Räder übertragen. Allerdings verlor auch der Allrad mal den nötigen Druck und ging raus. So hielten nur noch die Hinterräder des Tracs. Durch die geringe Achslast des Tracs hatten die Reifen zu wenig Grip um die Last zu halten und das Gespann verabschiedete sich in den anliegenden Acker bis es verwinkelt dastand und sich die Deichsel am Hinterreifen abstützte. Bis auf eine abgequetschte Druckluftleitung zum Glück keine Schäden.

technische Heimtücke 2: Unser Fahrer holte den trac mit 1-Achs-Kipper mit ca 5 to Kunstdünger vom Feld. Der Kipper hatte hinten eine Überladeschnecke und war mal aufgekippt. Der Bauer selbst hat den Kipper abgelassen indem er die hydraulische Schwimmstellung betätigte und in dieser Stellung ließ. Als der Fahrer kam kontrollierte er die gleichmäßige Verteilung der Ware auf dem Kipper. Als er losfuhr schaltete er auf der Straße (ebenfalls abschüßig) hoch und beim 6. Gang stieß der Ganghebel an den Hebel des Steuergeräts. Dieses sprang zurück, allerdings nicht auf 0-Stellung sondern hakte in der vorderen Druckstufe. Die gehörte akurat zum Aufkippen! Und so kippte der Kipper bei voller Bergab-Fahrt auf, der Kunstdünger rutschte nach hinten und hob den Trac auf der Hinterachse aus. Trac und Kipper winkelten sich ab, bis die Deichsel am Hinterreifen anstand. Ein seitliches Kippen des Tracs wurde durch den Unterlenker, der sich an der Deichsel fing verhindert. Das Gespann landete nach 100m im Graben. Ebenfalls zum Glück nur geringfügige Schäden.


Ich finds gut, dieses Thema anzuschneiden. Ich hoffe, die Beiträge beschränken sich auf Vorfälle, die nicht aus Offroad-Aktionen herrühren und die Leser werden besser sensibilisiert für den Umgang mit den Maschinen.
Ich glaube, man sieht, wie leicht was passieren kann und leider ist es nicht selbstverständlich, daß keine Personenschäden dabei sind.

Damit wünsche ich allen Tracern und auch allen anderen Gute Fahrt!

Gruß Cliff