Hallo Thomas,
der Anstoß zur Entwicklung der Universalöle geht ursprünglich unter anderem auf das US-amerikanische Militär zurück, auf jeden Fall begann das ganze im Land der begrenzten Unmöglichkeiten und definitiv mit dem Ziel des Ausschlusses von Fehlbefüllungen. Beim Militär kam der Aspekt der reduzierten Lagerhaltung als angenehmer Nebeneffekt hinzu.
Weshalb sich speziell die Schlepperindustrie schon seit längerem so sehr auf diese Öle eingeschossen hat, erschließt sich mir nicht völlig, möglicherweise geht man aber vom "tumben Bauern" aus, der nicht die geistige Kapazität besitzt, 3 Öle voneinander unterscheiden zu können.
Global-Player mit Hauptsitz in Übersee, wie bspw. die Varity-Corporation, (die ehemalige Mutter des MF-Konzerns) waren die ersten, welche damit begonnen haben, das Zeugs auch im Schlepper einzusetzen. Speziell die Hersteller der Schlepper mit gemeinsamem Ölhaushalt Getriebe/Hydraulik wollten es wohl auch aus diesem technischen Grund, weshalb auch die SLH (heute Same Deutz Fahr) schon sehr früh diese Universalöle forderten. Dein angeführtes Argument der Vermischung bei wechselnden hydraulischen Verbrauchern mag durchaus auch eine Rolle gespielt haben.
Trotzdem sind auch bei diesen Herstellern Probleme mit den STOU nicht unbekannt!
Doch, bevor der Thread sich jetzt in Detailkrämerei und Kleinigkeiten verrennt:
Noch einmal:
Der Verlust der langkettigen Moleküle (hohe Viskosität der Mehrbereichsöle) ist eine Tatsache, im normalen Einsatzfall aber keine Katastrophe!
Ebenfalls ist der Einsatz von STOU nicht grundsätzlich verwerflich!
Meine Beiträge zu diesem Thema sollten lediglich deutlich machen, dass wir es beim Getriebe der 440 und 441 mit einigen Besonderheiten zu tun haben, die für diesen Einsatzfall das Beste vom Besten rechtfertigen.
Zur Klarstellung hier noch einmal die Hauptpunkte, welche die Getriebe UG2/27 und UG2/30 betreffen:
1.) die schmierungstechnisch höchst bedenkliche Position (Lage) des Nebenabtriebes.
2.) der Schleuderölschmierungsanteil, welcher nach Aussage des Herstellers nur in der großen Gruppe ausreichend sichergestellt ist, die meiste ZW-Arbeit wird aber in der kleinen Gruppe gemacht.
3.) die sehr kleine Ölgesamtmenge.
4.) die konstruktive Beschränkung der Maximalleistung des Nebenabtriebes, weil Auslegung desselben auf (wenn ich die Zahlen richtig im Kopf habe) gerade mal 45kW bei 1.000/min und noch erheblich weniger bei 540/min. Das ZW-Getriebe wird ab MBtrac 800 also schon herstellerseitig toleriert überlastet!!!
Als 5. Punkt kann man dann noch anführen, dass etliche MBtrac der kleinen und mittleren Baureihe noch eine Leistungskur verpasst bekamen, welche die Problematik zusätzlich verschärft!
Beim Getriebe der großen Baureihe ist m.E. ebenfalls ein hochwertiges Öl zwingend, weil die Ölmenge sehr klein ist. Bei den Leistungen der 442/443 reicht mir dieses eine Argument aus!
Grundsätzlich:
Es ist mir in diesem Forum nicht möglich, auf alle technischen Eigenschaften und Unterschiede der Öle, sowie deren Einsatzbedingungen einzugehen und ich möchte diese Diskussion auch nicht endlos weiterführen, bereits jetzt habe ich Stunden in diesen Thread investiert.
Wir haben im Forum etliche langjährige Praktiker (Schrauber und Fahrer) genau wie Leute, die Zugang zu petrochemischen Fachinformationen haben. Von beiden Seiten kam die Bitte (nicht die Forderung, denn letztlich kann jeder machen, was er will), speziell den MBtrac Getrieben ein gutes Öl angedeihen zu lassen und die dazu für jedermann nachvollziehbaren Gründe wurden lang und breit mitgeliefert.
Damit wird keine Empfehlung für Schlepper anderer Hersteller gegeben und eine solche ist daraus auch nicht zwingend ableitbar, zumal bei einigen Schleppern ja noch das Thema Nassbremse hinzukommt, was wieder ein eigener Fall ist.
Jetzt entnehme bitte jeder die Informationen aus diesem Thread, die ihm am besten einleuchten und damit mache er dann, was er will.
Wer es braucht, darf auf eigene Verantwortung auch Olivenöl oder Malzbier reinschütten, oder Caipirinha, wenn er's exotisch mag. Die Folgen jedermanns Handelns sind eigenverantwortlich zu tragen und damit würde ich mich jetzt ganz gern aus diesem Thread hier etwas zurückziehen, sofern jetzt keine wirklich bahnbrechenden Neuigkeiten mehr kommen.
FG
Holger
Wer sich selber schlau machen will:
Literaturempfehlung (Achtung, da sind ruckzuck 1.000,-EUR weg...):
ISBN-10: 3816906915
ISBN-10: 3528163542
ISBN-10: 3540419098
ISBN-10: 3832201548
der Anstoß zur Entwicklung der Universalöle geht ursprünglich unter anderem auf das US-amerikanische Militär zurück, auf jeden Fall begann das ganze im Land der begrenzten Unmöglichkeiten und definitiv mit dem Ziel des Ausschlusses von Fehlbefüllungen. Beim Militär kam der Aspekt der reduzierten Lagerhaltung als angenehmer Nebeneffekt hinzu.
Weshalb sich speziell die Schlepperindustrie schon seit längerem so sehr auf diese Öle eingeschossen hat, erschließt sich mir nicht völlig, möglicherweise geht man aber vom "tumben Bauern" aus, der nicht die geistige Kapazität besitzt, 3 Öle voneinander unterscheiden zu können.
Global-Player mit Hauptsitz in Übersee, wie bspw. die Varity-Corporation, (die ehemalige Mutter des MF-Konzerns) waren die ersten, welche damit begonnen haben, das Zeugs auch im Schlepper einzusetzen. Speziell die Hersteller der Schlepper mit gemeinsamem Ölhaushalt Getriebe/Hydraulik wollten es wohl auch aus diesem technischen Grund, weshalb auch die SLH (heute Same Deutz Fahr) schon sehr früh diese Universalöle forderten. Dein angeführtes Argument der Vermischung bei wechselnden hydraulischen Verbrauchern mag durchaus auch eine Rolle gespielt haben.
Trotzdem sind auch bei diesen Herstellern Probleme mit den STOU nicht unbekannt!
Doch, bevor der Thread sich jetzt in Detailkrämerei und Kleinigkeiten verrennt:
Noch einmal:
Der Verlust der langkettigen Moleküle (hohe Viskosität der Mehrbereichsöle) ist eine Tatsache, im normalen Einsatzfall aber keine Katastrophe!
Ebenfalls ist der Einsatz von STOU nicht grundsätzlich verwerflich!
Meine Beiträge zu diesem Thema sollten lediglich deutlich machen, dass wir es beim Getriebe der 440 und 441 mit einigen Besonderheiten zu tun haben, die für diesen Einsatzfall das Beste vom Besten rechtfertigen.
Zur Klarstellung hier noch einmal die Hauptpunkte, welche die Getriebe UG2/27 und UG2/30 betreffen:
1.) die schmierungstechnisch höchst bedenkliche Position (Lage) des Nebenabtriebes.
2.) der Schleuderölschmierungsanteil, welcher nach Aussage des Herstellers nur in der großen Gruppe ausreichend sichergestellt ist, die meiste ZW-Arbeit wird aber in der kleinen Gruppe gemacht.
3.) die sehr kleine Ölgesamtmenge.
4.) die konstruktive Beschränkung der Maximalleistung des Nebenabtriebes, weil Auslegung desselben auf (wenn ich die Zahlen richtig im Kopf habe) gerade mal 45kW bei 1.000/min und noch erheblich weniger bei 540/min. Das ZW-Getriebe wird ab MBtrac 800 also schon herstellerseitig toleriert überlastet!!!
Als 5. Punkt kann man dann noch anführen, dass etliche MBtrac der kleinen und mittleren Baureihe noch eine Leistungskur verpasst bekamen, welche die Problematik zusätzlich verschärft!
Beim Getriebe der großen Baureihe ist m.E. ebenfalls ein hochwertiges Öl zwingend, weil die Ölmenge sehr klein ist. Bei den Leistungen der 442/443 reicht mir dieses eine Argument aus!
Grundsätzlich:
Es ist mir in diesem Forum nicht möglich, auf alle technischen Eigenschaften und Unterschiede der Öle, sowie deren Einsatzbedingungen einzugehen und ich möchte diese Diskussion auch nicht endlos weiterführen, bereits jetzt habe ich Stunden in diesen Thread investiert.
Wir haben im Forum etliche langjährige Praktiker (Schrauber und Fahrer) genau wie Leute, die Zugang zu petrochemischen Fachinformationen haben. Von beiden Seiten kam die Bitte (nicht die Forderung, denn letztlich kann jeder machen, was er will), speziell den MBtrac Getrieben ein gutes Öl angedeihen zu lassen und die dazu für jedermann nachvollziehbaren Gründe wurden lang und breit mitgeliefert.
Damit wird keine Empfehlung für Schlepper anderer Hersteller gegeben und eine solche ist daraus auch nicht zwingend ableitbar, zumal bei einigen Schleppern ja noch das Thema Nassbremse hinzukommt, was wieder ein eigener Fall ist.
Jetzt entnehme bitte jeder die Informationen aus diesem Thread, die ihm am besten einleuchten und damit mache er dann, was er will.
Wer es braucht, darf auf eigene Verantwortung auch Olivenöl oder Malzbier reinschütten, oder Caipirinha, wenn er's exotisch mag. Die Folgen jedermanns Handelns sind eigenverantwortlich zu tragen und damit würde ich mich jetzt ganz gern aus diesem Thread hier etwas zurückziehen, sofern jetzt keine wirklich bahnbrechenden Neuigkeiten mehr kommen.
FG
Holger
Wer sich selber schlau machen will:
Literaturempfehlung (Achtung, da sind ruckzuck 1.000,-EUR weg...):
ISBN-10: 3816906915
ISBN-10: 3528163542
ISBN-10: 3540419098
ISBN-10: 3832201548
406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83
Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...