[Hartmut]

Moin,

da man nun in dieser Woche endlich mal wieder einen Schraubenschlüssel in die Hand nehmen konnte ohne das die Fingerspitzen blau anliefen, ging bei mir auch mal los mit dem "Schlüsseln"...

Aufgaben für diesen Winter am MBtrac 1500:

- Einspritzdüsen ausbauen und erneuern
- Wasserschutzhülsen ziehen und neu abdichten
- Kraftstoffanlage komplett neu verschlauchen (irgendwo lässt er Diesel fallen)
- ein paar Einspritzleitungen auswechseln, da an ein paar Stellen schon mehr als 3/4 durchgescheuert
- Kompressionsmessung (aus reiner Neugier )
- Problem mit der Temperaturanzeige auf den Grund gehen
- Frontzapfwelle einbauen
- 3. DW Steuergerät nachrüsten
... und Kleinigkeiten, worüber man stolpert während den Reparaturen...


Der Motor wurde zwar im Jahre 2005 professionell von einem Motoreninstandsetzer gemacht (Rechnungen vom Vorbesitzer belegen das), aber dennoch wollte ich mich mal gerne selbst im Innenleben etwas umsehen, und mich von deren guten Arbeit überzeugen...

Gestern habe ich dann mal den Ventildeckel abmontiert, die Einspritzleitungen abgenommen, die Düsen gezogen, die Kompression gemessen sowie die Wasserschutzhülsen gezogen und neu abgedichtet.




75 = O-Ring Wasserschutzhülse
82 = Wasserschutzhülse
194 = Kupferring unter Düse
145 = Düsenstock
201 = Mutter von Düsenstock


Um die Düsen zu ziehen, habe ich mir einen provisorischen Schlagzieher gebaut.
Sicher nichts für eine Profi Werkstatt, aber für einmaligen Gebrauch sicher Ok...

(Gewindestange mit Hydrauliküberwurfmutter, Schlagschraubernuss, Unterlegscheibe sowie 2 Muttern...)



   

Dann konnte ich die einzelnen Zylinder messen...

Die Kompression lag bei 4 Zylindern bei 28 Bar.
Die anderen beiden hatten 26 Bar.
Also fast Neuzustand! Lob an den Motoreninstandsetzer an dieser Stelle...

Die Düsen sahen auch noch garnicht so schlecht aus.



   

Aber ich denke, da ich jetzt einmal dabei bin, baue ich gleich neue Düseneinsätze hinein, so dass ich auf jedenfall die nächsten paar tausend Stunden ruhe habe.

Dann habe ich noch die Wasserschutzhülsen gezogen, und den schon oft angesprochenen O-Ring (Dichtring) ausgebaut.

Vorher natürlich Kühlwasser halb ablassen, bevor es in die Zylinder läuft

Um die Wasserhülsen herausdrehen zu können, gibt es von Daimler ein Spezialwerkzeug.
Das kann man sich sicher kurz aus einer Werkstatt leihen, oder man kauft es sich selbst für relativ kleines Geld:








Ich kann es nur jedem empfehlen der die Düsen ausbaut, auch nach den O-Ringen zu schauen!

Hier hat auch bei mir der Motoreninstandsetzer geschlafen und diese nicht erneuert. Die O-Ringe scheinen noch die ersten gewesen zu sein.
Die waren sehr spröde und mittlerweile schon arg verformt.

links alt, rechts neu!


   

   

Hier der neue Ring mit Bestellnummer (bitte selbst nachforschen, ob auch auf andere Motoren übertragbar!)




Also ich denke, das das wieder eine Baustelle geworden wäre mit der Zeit, die ich mir so erspare!


Heute habe ich noch die Einspritzleitungen kontrolliert, und siehe da, es waren mehrere stark angeschliffen!
Hier werden wohl ein paar Kabel, oder Schläuche etwas gerieben haben.
Also sind dort auch ein paar neue fällig...



   


Hier die Dichtringe für die Einspritzleitungen in der Durchführung zum Zylinderkopf!

   

Am Montag gehts dann sicher weiter...


Gruss Hartmut

PS: zur Freude meine ich erkannt haben zu können (zwischen den Windungen der Ventilfedern hindurch) das bereits Ventilschaftdichtungen montiert sind

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