(22.03.2013, 22:36)greil schrieb: ...
Aber 99% der Geräte, was dem Otto Normalbürger angeboten wird ist halt nun mal Kernschrott - leider.
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Hallo Leuts,
Michl bringt es hier differenziert auf den Punkt, dem ich ohne Einspruch zustimme!
Nicht das Fülldrahtschweißen an sich ist das Problem, sondern die in Verbindung mit dieser Technik angebotenen Geräte sind (wahrscheinlich etwa in der Prozentzahl, wie von Michl angegeben) mehr oder weniger unbrauchbar!
Fülldraht kann aber auch mit vielen "normalen" Geräten verarbeitet werden und hat unter vielerlei Umständen Vorteile!
Wer insgesamt nur wenig schweißt, aber dabei Teile verschweißen muss, die mit der althergebrachten Elektrode nicht zu verarbeiten sind und damit eine zweite Technologie im Haus benötigt, kann mit einem gut gebrauchten Gerät und einer Rolle Fülldraht gute Ergebnisse erzielen und spart die Logistik und das Handling mit der schweren Gasflasche.
Fülldraht an sich ist mehrfach teurer, als normaler Schweißdraht, bei geringer Menge an Schweißaufgaben ist das aber vernachlässigbar.
Schweißen im Freien bei schwierigen Windverhältnissen ist mit Fülldraht viel einfacher, als mit Gas.
Ich besitze beides und habe seinerzeit beim Kauf des reinen Fülldrahtgerätes vielleicht das Glück gehabt, dass meins seit vielen Jahren zuverlässig funktioniert. Es ist primitiv aufgebaut, besitzt nur wenige Einstellmöglichkeiten und der heikelste Punkt ist der Drahttransport, dessen Technik natürlich nicht mit Profigeräten mithalten kann. Dennoch hat er bis heute zuverlässig funktioniert.
Die wenigen Einstellmöglichkeiten können von einem geübten Schweißer jedoch soweit kompensiert werden, dass das kein Problem darstellt.
Dieses Gerät bevorzuge ich, wenn ich nur Kleinigkeiten zu machen habe, wie einen Vibrationsriss an einem Blech einer Erntemaschine oder eine kleine Reparatur an einem Oldtimer. Da lohnt es sich nicht, den schwereren Schutzgasapparat und das 400V Kabel ins Freie zu schieben.
Als ich aber mal am Schutzgasgerät einen erheblichen Defekt hatte und zudem das Gas leer und ich innerhalb kurzer Zeit einen Oldtimer mit Durchrostungen zum TÜV fertigmachen musste, habe ich das ganze Auto (etliche komplizierte Unterbodenschweißungen) komplett mit Fülldraht gemacht. Ging problemlos.
Fülldraht-Nähte sind matt und sehen an der Oberfläche "schmutzig" aus. Trotzdem habe ich auch nach Jahren keinen Unterschied in der Haltbarkeit der Nähte feststellen können. Auch nicht am Übergang Naht zu Blech.
Wie gesagt, nicht der Fülldraht ist das Problem, sondern die derzeit auf dem Markt befindlichen Geräte!
Vielleicht habe ich seinerzeit (ist auch schon lange her) Glück gehabt, die aktuellen Geräte taugen fast durch die Bank nichts, das hört man überall! (Zumal das meistens ein und dasselbe Gerät ist, das von Baumarktkette zu Baumarktkette in unterschiedlichen Farben angeboten wird, egal ob blau, gelb oder rot...)
FG
Holger