Wie kann man den Gewebedichtring im MBtrac 1100 wechseln?
#1

Hallo,

Mein Kumpel hat seit kurzem einen MB-Trac 1100 Bj. 1988 mit OM366 Motor. Nach den ersten paar Betriebsstunden beim Dünger streuen hat sich gezeigt, daß der Motor gewaltig Öl verliert an der Schwungradseite.
Wenn man ca. 30 min gefahren ist, und den Motor dann abstellt, ist eine riesen Ölpfütze unter dem Trac. Man sieht richtig wie´s rausläuft, ein ganz dünner faden, nach ein paar Minuten hört´s auf zu laufen und tropft nur noch. Ich bin mir sicher, daß es Motoröl ist.

Jetzt hab ich das WHB durchgelesen, und festgestellt, daß der Motor hinten gar keinen Simmerring hat, sondern einen Gewebedichtring, der mit einem Spezialwerkzeug eingebaut werden muß.

Wir haben beschlossen, daß der Motor raus kommt, und dann wird alles gründlichst abgedichtet. Der Arbeitsaufwand macht mir keine Sorgen, ich will nur unbedingt vermeiden, daß ich den Motor wieder einbaue, und der dann immer noch undicht ist ...

Daß die Kurbelwelle dabei raus muß, ist kein Problem, habe das schon bei mehreren Motoren gemacht. (Deutz - Motoren und OM603 ). Was mir mehr sorgen Macht, ist das Spezialwerkzeug zum einbauen der Dichtung ...

Ist das unbedingt nötig ?
Hat jemand von euch vielleicht sowas und kann mir ein paar Bilder bzw. eine Zeichnung davon zukommen lassen ? (Für den Fall, daß unsere MB-Werkstatt sowas nicht hat, bzw. nicht ausleiht ...)

Vielen Dank im Voraus
Gruß Bernd
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#2

Hallo, das geht ohne weiteres ohne das Spezialwerkzeug. Meist muss die Kurbelwelle nicht herausgenommen werden. Motor würde ich aber ausbauen, das geht dann als ungeübter mit der Abdichtung besser.
Grüsse Marcus
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#3

Hallo Bernd,

(08.04.2013, 09:21)Kramer714AS schrieb:  Daß die Kurbelwelle dabei raus muß, ist kein Problem, habe das schon bei mehreren Motoren gemacht. (Deutz - Motoren und OM603 ). Was mir mehr sorgen Macht, ist das Spezialwerkzeug zum einbauen der Dichtung ...
beim OM603 ist es praktisch dasselbe wie beim OM366...

Grüße
DaPo (Daniel)
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#4

Hallo,

Vielen Dank für euere Antworten,
Ich hab aber leider noch ein paar Fragen:

Im WHB steht, daß rechts und links der gleiche Überstand sein soll,
das geht auch von Hand ? Hab da noch etwas Bedenken ...
Einfach nach Augenmaß mittig einsetzen, und dann mit den Fingern in die Nut drücken ?

Möchte halt vermeiden, daß ich alles einbaue, und er ist hinterher nicht dicht ...

So eine Dichtung habe ich noch nie eingebaut ...

@dapo : der OM603 hat hinten einen Simmerring ...

Vielen Dank nochmal
Gruß Bernd
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#5

Hallo, der neue Gewebering hat einiges an Übermaß. Nach Augenmaß einbauen und dann auf den erforderlichen Überstand gem. Handbuch mit dem Teppichmesser sauber abschneiden.
Grüsse Marcus
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#6

Hallo Bernd,

(09.04.2013, 09:17)Kramer714AS schrieb:  @dapo : der OM603 hat hinten einen Simmerring ...
oops, stimmt, die Motoren mit Alukomponenten hatten meistens schon nen normalen Dichtring. Der Vorgänger OM617 hatte den Burgmannring.


Einbau ist aber nicht allzu schwer. Beim PKW braucht man:
Einen Holzstiel
Ein scharfes (!!!) Messer
Ein 0,5-0,8mm starkes Blech (müßte beim OM352/366 ebenso gehen)

In das Blech schneidet/sägt/feilt man eine rechteckige Öffnung, in die der Burgmannring genau paßt. Schon hat man die nötige Schablone zum Abschneiden.

Den Ring teilt man in zwei Hälften, eine wird oben, eine unten montiert. Mittig auf den spitzen Dorn stecken, und dann von der Mitte nach außen mit dem Holzstiel gleichmäßig in die Nut einwalzen. Sitzt er richtig drin, kommt die Schablone zum Einsatz: drüber schieben, und den Überstand abschneiden.

Für die Dichtheit ist es wichtig, daß der Ring richtig in der Nut sitzt, und die Schnittkanten sauber (nicht ausgefranst) sind. Es dürfen keine Fasern auf die Planfläche kommen.

Rest siehe WHB.

Grüße
DaPo (Daniel)
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#7

Hallo,

Vielen Dank für die Antworten, und die Erläuterung wie der Einbau funktioniert ...
Das hilft mir viel weiter !!!!

Vielen Dank
Gruß Bernd

PS: Mein OM603 war noch aus Guß ... vielleicht sind die letzen OM603 aus Alu ?
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#8

Hallo,

Darf ich nochmal dumm fragen ?

- Wenn ich die Beschreibung von Daniel so sehe, wenn die Vorgehensweise beim PKW funktioniert, dann müßte die doch auch beim LKW-Motor aus dem Trac funktionieren ....

- Sind die Dichtschnüre, die man bei Mercedes für den OM 366 bekommt lang genug für die Montage ohne Vorrichtung , oder muß ich da welche aus dem Zubehör nehmen ... Was wäre da empfehlenswert ?

Vielen Dank nochmal für eure Hilfe

Gruß Bernd
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#9

Hallo, ...müsste und beim PKW... das hilft heir nicht weiter. Hör auf die Praktiker, die auch am trac/unmog/LKW schrauben: die Dichtringe müssen nicht, wie oben geschrieben steht geteilt werden. Sie sind auch org. von Mercedes lang genug, um sie nach Augenmaß einpassen zu können. Wichtig ist, einen neuen Dorn in die Aufnahme am Block einzustecken. Blechschablone zum Abschneiden braucht man beim OM314/52/64/66 nicht.
Fang einfach an, die Geschichte ist wirklich keine großes Hexenwerk. Ein-und Ausbau des Motors ist hier die größte Arbeit.
Grüsse Marcus
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#10

Hallo,

habe das ganze mal bei einem MB-trac 900 turbo mit OM 314 durchgeführt. Bei diesem Motor war es extrem wichtig das hintere Kurbelwellenlager vor der Montage ( zusammen fügen ) gründlich zu reinigen und mit reichlich, aber nicht zuviel Dichtmasse zu verkleben. Wenn ich mich richtig erinnere wird nicht mal unbedigt der B-Ring undicht sondern die Dichtmasse zwischen dem Lager spült sich über die Jahre raus und dann kommt das Öl durch.

schöne Grüße aus Hessen Jens
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#11

Hallo Jens

Nebenbei mal eine Beschreibung wie man den Burgmannring montiert.
www.vorglueh-ig.de/schraub8.html
Ich kann dir zusätzlich noch empfehlen an den Stoßlächen noch einen Tropfen teroson Atmosit Dichtmasse zu verwenden .( Tube 10 Euro )
Hab schon zahlreiche Hanomag Motoren so abgedichtet und bis jetzt immer Erfolg gehabt.

Hoffe das hilft dir

MB Michel Karl
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#12

Hallo Michel,

Vielen Dank für die Beschreibung, das hilft mir weiter !

Gruß Bernd
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