Servus,
2012 habe ich das letzte mal auf Winterweizenstoppel gegen Quecken Glyphosat gespritzt,
habe ausnahmsweise das Stroh nicht hingehäckselt, sondern Abfahren lassen,
damit die Quecken noch Blattmasse bilden können.
Die Jahre vorher habe ich so alle 2 ...... 3 Jahre mal Getreidestoppeln, in der Regel nicht den ganzen Schlag,
gegen Quecken gespritzt, also wirklich nur selten.
Wie schon erwähnt, 2012 das letzte mal.
Da mir aber Glyphosat immer schon irgendwie " unsympatisch " war, und ich seit Jahren auch kein Stroh mehr Abfahren lasse,
dadurch die Queckenbekämpfung eh schwieriger ist, verzichte ich auf Glyphosat.
Ein weiterer Grund ist, dass ich seit über 10 Jahren Zwischenfrüchte bzw. bis letztes Jahr Mulchsaat
nach Wintergerste vor Mais mache, und da ist eine Stoppelspritzung zeitlich schwierig.
( Im Voralpenland ist die Getreideernte von Haus aus später )
Bei mir war die Quecke im Getreide der einzige Grund für den Einsatz von Glyphosat.
Aber es geht auch ohne:
Nach der Ernte gleich Stroh mit Grubber ( keine Scheibenegge = Queckenvermehrungsmaschine )
einarbeiten / Stoppelbearbeitung.
Dann muß das Ausfallgetreide 2 bis 3 Wochen Zeit zum Auflaufen haben, in dieser Zeit kann auch Gülle zur Strohrotte
und für die Zwischenfrucht ausgebracht werden.
Und dann nochmal Grubbern ( idealerweise wenn´s richtig trocken ist ),
da wird die Quecke und das aufgelaufene Ausfallgetreide oben abgelegt, und der Acker ist schon mal
ziemlich sauber für die Zwischenfruchtsaat ( Gemisch aus Ramtilkraut, Klee und Phazelia ) mit Kreiselegge und Sähmaschine.
Diese Zwischenfrucht gefriert im Winter 100 % ab, und nach Grubbern und Kreiseln im Frühjahr
hat man ein ziemlich sauberes schönes Saatbett für den Mais. ( mit viel Bodenleben drinn )
Und, es muß doch vor der Saat so ein Feld nicht 100 % frei von Beigräsern und Kräutern sein !
Im Mais wird doch ohnehin ein Herbizid gespritzt, und die funktionieren doch super.
Wie schon gesagt, die Quecke ist ein Problem, im Getreide chemisch nicht zu bekämpfen,
Stoppelspritzung mache ich nicht mehr, darum wird Quecke im Mais, da wo sie stellenweise leider nun mal vorkommt,
solo mit Sulfonylharnstoff bekämpft. Kostet auch nicht die Welt, und wenn man zum idealen Zeitpunkt spritzt,
ist im Mais und im Jahr darauf auch im Getreide wieder Ruhe.
Auch Glyphosat hatte bei Quecke keinen dauerhaften / mehrjärigen Erfolg.
Und: im Spätherbst nach Mais eine saubere Pflugfurche ( nicht zu früh )
Letzten Sommer war die Zwischenfrucht Aufgrund der Trockenheit schlecht aufgelaufen und entsprechend
ziemlich verunkrautet, dann wurde eben ausnahmsweise im Frühjahr gepflügt,
wenngleich ich auf meinen rel. schweren Böden auf die Frostgare und guten Bodenschluß anderer Seits verzichten mußte.
( war aber dieses Jahr kein Problem, weil Regen war genug ! )
Ich weiß, nicht jeder kann pflügen, aber das ist das Mittel der Wahl, und eben Grubbern, am Besten ohne Nachläufer, dann trocknet die Quecke schön aus ! )
( mein Vater hat bereits 1972 einen Howard Schwergrubber für die Stoppelbearbeitung gekauft, mit 9 Zinken, der wurde mit einem 84 PS Unimog 406 Cabrio gefahren ! Die Nachbarn haben die Stoppeln noch geschält oder gefräßt, und manche haben auch gelästert, weil das Ergebnis nicht so toll aussah
! Und, wenn Zwischenfrüchte, dann was Gescheites, ( Senf gehört da meiner Meinung nach nicht dazu ).
Teilweise habe ich in dieser Diskussion das Gefühl, Glyphosat sei das einzige wirkungsvolle Herbizid, stimmt nicht.
Für jede Kultur gibt es gute Herbizide, und man muß halt Probleme vorrausschauend angehen.
Und wenn ich dann so manchen Berufskollegen beobachte, wie die ihre Flächen verkommen lassen,
da wird z.B. nach der Ernte keine Bodenbearbeitung gemacht,
( zum Beispiel schlechte, lückige Rapsbestände nach der Ernte sich selbst überlassen.
Ja, da samt dann bis zum Herbst alles ab ), so geht es einfach auf Dauer nicht .
Ich weiß noch aus den 70er Jahren, da haben Bullenmastbetriebe nach der Silomaisernte noch 6 Ltr. Atrazin gespritzt,
( war auch billig ), die Folgen sind ja bekannt.
Grüße, Hans