Restauration Fendt 824
#1

Hallo,

naja da zurzeit über fehlende Beträge gejammert wird kann ich zumindest mit einem Restauration Bericht dienen, nach dem mich nun schon mehreren Personen danach gefragt haben.
Wenn es nicht interessiert, der muss es ja nicht lesen Rolleyes

Dass ich seit Anfang letzten Jahres noch im Besitz eines Fendts 824 Baujahr 95 bin, werden die meisten mitbekommen haben.

Anfangs war das Ziel den Fendt nur technisch zu restaurieren... Nun ist es wie bei meinem Trac zu einer komplett Restauration ausgeartet.

Der Fendt hat eine Vollausstattung ab Werk, mit Front EHR, Rückfahreinrichtung, Klimaanlage, Frontzapfwelle (diese wurde leider ausgebaut, wird aber wieder nachgerüstet)

Das Fahrzeug hat sein erstes Leben in Frankreich im Baustellenbetrieb verbracht. Mit Plattenverdichter in der Front, wodurch die Kurbelwelle schon 2x mal gebrochen war.

An der Kiste ist so ziemlich alles defekt.....
Motor war kaputt... diesen hab ich bereits letztes Jahr gerichtet.
Lastschaltstufen, Elektrik usw. ist alles ohne Funktion.

Diesen Winter habe ich dann angefangen das Ding zu zerpflücken. EIGENTLICH wollte ich nur das Getriebe wieder instand setzen...
nun ist eben die komplett Restauration daraus geworden.

Nun nochmal ein Paar Bilder wie das Ding ursprünglich ausgesehen hat

               

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#2

Letzten Winter haben wir dann den Motor repariert.

Kurbelwelle und Kolben wurden kurz zuvor erneuert.

Zylinderköpfe haben wir komplett instandgesetzt und das Steuergehäuse musste neu abgedichtet werden.

Dank Blockbau- Bauweise musste dazu natürlich die ganze Vorderachse ab.

Dreck und Staub gab es in Mengen dazu, Vögel hatteh sich im Dach auch schon eingenistet

Zur Reinigung der Kabine von Innen blieb auch nur noch der Hochdruckreinger übrig... mehr kaputt gehen wie es schon war konnte zum Glück nicht passieren

Grüße

Bilder


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#3

Diesen Winter haben wir dann angefagen das Getriebe auszubauen.

Durch den ganzen Dreck wurde es da schon schwierig überhaupt eine Schraube zu finden..
Was Pflege ist, hat der Fendt defintiv noch nie erfahren dürfen.

Bilder


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#4

Weiter ging es dann mit dem Getriebe.

Dieses wurde bereits von der BayWa 2007 instandgesetzt für 6500€, Rechnung liegt mir vor. Allerdings hat es nur 400h Betriebsstunden gehalten bis es wieder defekt war. Es wurde dann auch nichts reklamiert, der Fendt wurde dann einfach 10 Jahre ohne Lastschaltstufen gefahren.

Dadurch wurde auch die komplette Synchronisation des Schaltgetriebes in mit Leidenschaft gezogen.

Warum das Getriebe nach 400h Stunden wieder defekt war, hat sich beim Zusammenbau ein mehrmaligem kontrollieren der Maße heraus gestellt. Ein Gehäuse der Lastschalstufen Pakete war komplett eingelaufen wodurch sich zu viel Spiel ergab... Das ist der BayWa damals wohl entgangen. Das ganze Gehäuse musste ersetzt werden.

Die Verschleißteile habe ich alle getauscht, die Synchronisation von Gang 3-6 komplett erneuert, sowie alle Dichtungen.


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#5

Bilder


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#6

Moin Patrick,

Schön, dass du uns an deiner Restauration teilhaben lässt.
Ich bin schon gespannt was du dir an Optimierungen an dem Fendt einfallen lässt.

Also halt uns auf dem Laufenden !!!

Gruß
Heinrich

Unimog und MB trac: Auf allen Feldern gut betreut !
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#7

Hallo Patrick,

ja, auf alle Fälle interessant. Respekt.
Kann man da schon noch ruhig schlafen, bei so einer Baustelle ?
( Obwohl das Bier steht immer griffbereitTongue

Was mich mal interessieren würde:
Der Fendt hat natürlich wesentlich mehr Leistung als ein MB-trac 443,
aber wie schätzt du die Dimensionierung der einzelnen Bauteile im Getriebe
( Zahnräder, Lager, Wellen ..... ein, im Vergleich zu dem UG 40 oder 65 ein ?

Gruß
Hans
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#8

Mal wieder großes Kino, Patrick!!
Toll, euch bei der Restauration über die Schulter schauen zu dürfen.
Bitte so weiter machen. Cool
Reinhard

Ich habe eine Phobie: Dat geit mi allns am mors phobie.
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#9

@ Heinrich, ja ich bin schon dabei Rolleyes
zuletzt hatte der Fendt schon 297 PS am Prüfstand nach der Motorenüberholung.
Allerdings gibt die Einspritzpumpe nicht mehr her. Er bekommt jetzt eine größere aus einem LKW. Allerdings ist der Umbau zwecks Spritzversteller sehr aufwändig... Ein neuer Spritzversteller kostet 7000€

@Hans, ja dank dem Bier kann man immer ruhig schlafen Big Grin
JA die Lager, Zahnräder usw. sind schon einiges größer dimensioniert im Vergleich zu unseren Unimog Getrieben... Das Lastschaltgetriebe hat alleine schon 60 Liter Öl Inhalt....
Die ganzen Getriebeteile gibt es noch relativ günstig direkt bei ZF. Allerdings wird auch nichts mehr produziert und die Lagerbestände schrumpfen... Manche Teile wurden mittlerweile ersetzt. So gab es z.B. für meine passende Ausführung der Synchronisierung des 3-4 Gang keine Synchronringe mehr. Hier musste dann die ganze Synchronisation für 2000€ getauscht werden Rolleyes

@ ekke, Danke. Ich werde mich bemühen. Mittlerweile ist das mit den Bildern noch komplizierter geworden wie bei meiner Restauration des Tracs... Ich bin auch kein Genie was die Medien, Computer usw. betrifft... meine ganzen Bilder werden irgendwo in einer riesigen Wolke gespeichert, diese dann wieder zu finden und dann hier ins Forum zu bringen ist ganz schön aufwändig für so einen Noob wie mich Sad

So, mittlerweile war der ganze Fendt in seine Einzelteile zerlegt.
Das Getriebe ist komplett überholt. Die Kurbelwelle hinten und die Ölwanne vom Motor habe ich nochmals neu abgedichtet. Die Turbokupplung ebenfalls und neu gelagert. Die komplette Steuerblockeinheit hatte ich zum abdichten und überprüfen weg.
                       
Der Motor, das Getriebe und die Hinterachse sind technisch komplett überholt und wieder am Stück...

Als nächstes muss jetzt die Vorderachse überholt werden.

Grüße Patrick

Bilder                    

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#10

Servus Patrick.

Wie immer ein sehr schöner Restaurationsbericht, auch im Vergleich zum Aufbau vom Mb-trac ist das ganze sehr intressant die Unterschiede zu sehen! Smile
Mich erstaunt es immer wieder, was die robuste Technik trotz der misserablen Pflege an Stunden und Arbeit aushält. Meiner einer macht sich schon sorgen, wenn die Maschine mal 3 Tage ohne Wartung auskommen muss...

Die alten 800er Fendt haben schon ihren eigenen Reiz und Ausstrahlung, freue mich schon auf die Fortführung des Restaurationsberichtes.

Gruß Thomas

"Leidenschaft für Landwirtschaft"
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#11

Hallo,
Gibts eigentlich schon Fortschritte ?
Mfg Chris
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#12
ZTRAC15 

Mein lieber Mann,
mein größten Respekt an diejenigen die so etwas wieder zusammen bekommen!! Hut ab!! Da bin ich schon mal froh das ich meinen 800er MS wieder an`s Laufen bekomme!!Rolleyesexclamation

Gruß,
Arnd
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#13

Sehr schöne und "Interesannte" Restauration dafür beneide ich dich das du das so kannst Wink ich hätte dazu keine Geduld nenn Schlepper kommplet zu zerlegen und wieder zusammen zubauen und dabei denn Schlepper noch fast ferbrik,s neu wieder zu machen ich könnte das nicht... deswegen mein größten Respekt an dich Wink

Grüße Tino
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#14

Hallo Patrick,

besonders bin ich auf die Leistung gespannt.
Nachdem wir ja von dir wissen, wie deine neue Leistung zu berechnen ist:

Einfach die Serienleistung mit 2 multiplizieren: somit sollten also 460 PS rauskommen. Smile

Schönen Gruß aus dem extrem verschneiten Allgäu,

Franz-Josef
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#15

Hallo,

leider tut sich nicht viel an dem Fendt. Zeit ist ein rares Gut Sad

Die Vorderachse ist in seine Einzelteile zerlegt. Der Mittelachsbolzen war um 8mm eingelaufen. Diesen haben wir schon instandgesetzt. Jetzt müssen noch die Achsschenkel und Gelenkwellen überholt werden. An den Achsschenkellagern kann man den Abdruck jeder einzelnen Lagerrolle sehen...

Der Bolzen vom Frontkraftheber hat auch mehrere Stunden in Anspruch genommen Shy

Einige größere Gussteile sind bereits gestrahlt und grundiert.
An dem Fendt selbst ist mittlerweile alles abgeschraubt was zum Strahlen und Pulverbeschichten kann. Das Grundteil (Achse, Motor, Getriebe) habe wir angefangen abzuschleifen.

Also im Grunde nicht viel passiert aber immerhin ein bisschen was.

Grüße Patrick

Bilder


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