(10.02.2011, 19:37)MichiKopka schrieb: richtig! und was hat ein zweitaktmotor nicht? einspritzumpen und einspritzdüsen ...
Hallo Michi,
das weiß aber doch der Dieselmotor nicht!
und das Zweitaktöl doch auch nicht!
Lange Rede, kurzer Sinn, um auf die letzten Beiträge zu reagieren:
Hochreines Pflanzenöl (bspw. Rapsöl) besitzt eine recht brauchbare Schmiereigenschaft, ein Punkt, über den die Treibstoffhersteller bis heute behaupten, mittels Einsatz dieser Öle das Fehlen des Schwefels damit kompensieren zu können.
Leider liegen da Dichtung (oder Wunschdenken?) und Wahrheit, speziell im vorliegenden Einsatzfall recht weit auseinander, denn dem Diesel wird kein hochreines Pflanzenöl beigemischt, sondern Pflanzenöl, das irgendwelchen Normen entsprechend gereinigt und gefiltert wurde und deshalb noch Anteile an Beistoffen hat, die der oben genannten Forderung zuwider laufen.
Als erstes befinden sich Schalenreste in einer Aggregatgröße bis zur gesetzlich vorgeschriebenen Filterfeinheitsgröße im Öl, weiterhin auch Reste von Eiweiß- und Schleimstoffen.
Wer schon mal mit einer Brille mit Kunststoffgläsern auf dem Mähdrescher saß, weiß, wie hoch abrasiv einjährige Feldpflanzen sind, da diese zum Teil auf hochfesten Kristallstrukturen aufbauen, die an anderer Stelle zur Produktion von Schleifmitteln herangezogen werden. Als ein Beispiel sei nur Silizium genannt.
Zum Zweiten haben die Proteinreste die Eigenschaft, schon bei weit unter 100°C zu gerinnen und damit eine Gefüge- und Volumenänderung zu erfahren, die ebenfalls in einer Einspritzanlage nichts verloren haben.
Zum Dritten war Schwefel ein Hochdruckschmierstoff auf Feststoffbasis, der auch bei höchsten Temperaturen (oder gerade bei diesen) seine Qualitäten ausspielen konnte. Pflanzenöl ist von diesen Eigenschaften Welten entfernt.
Zweitaktöl besitzt hingegen eine gewisse Hochtemperaturtoleranz, die zwar bei weitem nicht an einen Festschmierstoff heranreicht, aber die Schmiereigenschaften des Diesels eindeutig und unzweifelhaft verbessert und das auch im vorliegenden Einsatzfall bei den dort auftretenden Randbedingungen, das ist Fakt!
Zudem kann das Zweitaktöl zusätzlich unerwünschte Substanzen binden und damit unschädlich machen (weshalb in Rennoldtimerkreisen das Thema Zweitaktöl als Zusatz zum Super-E10 ebenfalls heiß diskutiert wird).
Natürlich entspricht auch mit Pflanzenöl versetzter Dieselkraftstoff ohne Schwefel heute bestehenden deutschen, europäischen oder weltweit geltenden Normen und natürlich kann man auch ohne Zusatz von Zweitaktöl lange Lebensdauern realisieren, denn es muss uns allen doch klar sein, dass die Kraftstoffqualität nur eine von vielen Einflussparametern auf die Lebensdauer eines Motors ist!
Im Fall von André oder auch meinen beiden "Langläufern" hätte man nur dann eine Aussage treffen können, wenn alle diese Fahrzeuge doppelt vorhanden gewesen wären und einmal mit und einmal ohne Zweitaktöl unter sonst gleichen Bedingungen betrieben worden wären.
Ein ohne Zweitaktöl 300.000 Kilometer erfolgreich gelaufener Motor ist kein Beweis, dass man es nicht braucht, genauso wie ein nach 100.000km mit Zweitaktöl gestorbener Motor ein Beweis ist, dass Zweitaktöl schädlich ist.
Diese ganze Beitragsreihe ist von niemandem (zumindest nicht von mir) eine Vorschrift, wer was zu tun oder zu lassen hat, jeder kann eigenverantwortlich tun und lassen, was er will.
406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83
Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...