MBtrac mit gerade- oder schrägverzahntem Getriebe kaufen?
#1

Hallo,

nachdem ich hier im Forum diverse Beiträge über Getriebeschäden gelesen habe, stellt sich mir die Frage ob ich beim Kauf eines Tracs auf die Art des verbauten Getriebes großen Wert legen muss.
Ist es ein großer Unterschied zwischen dem geraden- und dem schrägverzahntem Getriebe?
Wie sieht es im Falle einer Reparatur aus? Für das gerade verzahnte Getriebe soll es ja keine Teile mehr geben. Kann man das Getriebe "umbauen"?

Danke für die Antworten!

hurgel

MB-Trac, kein Ende der Legende!

Zitieren
#2

Hallo Hurgel,

vielleicht versuchst Du mal die Suchfunktion, wurde schon mehrfach behandelt, dieses Thema !

Gruß Sven

MB-Trac - wer nicht will, der hat schon exclamation
Zitieren
#3

Hallo Tracgärtner,

die Suchfunktion habe ich schon strapaziert, aber eine Antwort auf meine Frage habe ich nicht gefunden.

Gruß
hurgel

MB-Trac, kein Ende der Legende!

Zitieren
#4

Servus Hurgel!
Ich machs kurz:
Schrägverzahnt ist besser!

Was is denn mit deinem 1100 rausgekommen, den haben wir doch tagelang diskutiert.
Nicht gekauft?

Grüße aus der Holledau

Michael
Zitieren
#5

Nein, nicht gekauft. Kabine verzogen, Rahmen gerissen und von A bis Z "verbastelt". Laut telefonischer Auskunft des Verkäufers ist die Kabine nicht verzogen und der Rahmen in Ordnung. Aber das Thema Verkäufer wurde hier im Forum ja erst vor kurzem diskutiert.

MB-Trac, kein Ende der Legende!

Zitieren
#6

(05.05.2011, 20:46)Hallertauer Trac schrieb:  Ich machs kurz:
Schrägverzahnt ist besser!

Um 1000 Std. im Jahr zu machen, hast du sicher recht!
Aber bei 50-200 Std. in Hobbyhand zum spazieren fahren total unrelevant...

Gruss Hartmut admin

MBtrac, alles andere ist Behelf!
Zitieren
#7

Das nenn ich mal eine Antwort. Danke Hartmut.
Wie schaut es im Reparaturfall aus?

MB-Trac, kein Ende der Legende!

Zitieren
#8

Hallo,

ich bin ja gerade an meinem Getriebe dran, ist ja ein geradverzahntes.
Negativ ist:

- Die Ersatzteilversorgung wird immer schlechter
- etwas lauteres Laufgeräusch durch Geradverzahnung

Positiv:

-geradverzahnte Getriebe können mehr Leistung vertragen
-weniger Reibungsverluste
-längere Lebensdauer auf Grund geringerer Axialkräfte

Das schrägverzahnte Getriebe läuft ruhiger und man bekommt noch fast alle Teile neu bei MB, aber ganz sicher nicht zu Aldi Preisen.
Im Endeffekt zählt auch der Rest vom Trac, das Gesamtpaket muss stimmen.

Gruß Christoph
Zitieren
#9

Hallo Christoph,

im grunde genommen kann ich dein Beitrag vollständig zustimmen, und dein letzter Satz ist ja der Hauptentscheidung. Nur zur folgendes hab ich meine Bedenkungen:

(05.05.2011, 21:39)Kawasaki schrieb:  -geradverzahnte Getriebe können mehr Leistung vertragen

Bei schräge Verzahnung wird der Leistung gleichmässig vons eine Zahnrad ins ander übertragen, das Teil der Verzahnung das am ersten angreift übertragt schon Leistung als das letzte Zahnpaar auch noch Kontakt hat. Bei gerade Verzahnung verläuft diese Übergabe rückartig, wodurch die Belastungsspitzen in die Zähne grosser sind. Deswegen meinte ich, Schrägverzahnung kann mehr Leistung übertragen. Auch ist, durch die geänderte Synchronisierung mehr Platz für die Zahnräder ins gleiche Gehäuse, und sind die breiter gestaltet. Der Name vom Getriebe gibt es auch an; der würde geändert von UG2/27 zu UG2/30 wobei der Zahl nach den Schrägstrich steht für das max. Eingangsdrehmoment in DaN.

Groeten,

Benno

Ein fleissige Bauer ist edler als ein fauler Edelmann...
Zitieren
#10

Hallo Benno,

du hast natürlich Recht, da habe ich einen Denkfehler gemacht.
Bei dem geradverzahnten Getriebe ist immer nur 1 Zahnpaar im Eingriff, beim schrägverzahnten ist die Lastverteilung gleichmäßiger.
Der einzige Nachteil sind die etwas höheren Reibungsverluste beim schrägverzahnten Getriebe, wodurch etwas mehr Leistung im Getriebe verschwindet. Denke das macht aber bei einem Ackerschlepper nichts aus ;-)


Grüße Christoph
Zitieren
#11

Nur dann stellt sich bei mir die Frage WARUM wird in jedes Rallyeauto und auch so manches "normal" getunte Auto das Getriebe auf ein Geradeverzahntes getauscht ;-)

zumindest im Automobilen Rennsport wird das so praktiziert , und ich hab auch eines meiner Auto auf Geradeverzahnt umgebaut (hat in etwa das 2 fache der Serienleistung) und seither hält das Getriebe , man darf nicht vergessen dass es beim Geradeverzahnten Getriebe ja so ist , dass die Zähne ja doch etwas grösser dimensioniert werden als beim schrägverzahnten .....

Oder bin ich da jetz echt komplett daneben ( wie gsagt alles ausm autobereich und da is es so von wegen etwas grössere zähne)

Lg Franz

Gruss FranzTongue
Zitieren
#12

Guten Morgen zusammen!
(05.05.2011, 20:54)Hartmut schrieb:  
(05.05.2011, 20:46)Hallertauer Trac schrieb:  Ich machs kurz:
Schrägverzahnt ist besser!

Um 1000 Std. im Jahr zu machen, hast du sicher recht!
Aber bei 50-200 Std. in Hobbyhand zum spazieren fahren total unrelevant...

Gruss Hartmut admin

Wie gesagt Hartmut, ich schrieb, dass ich es kurz mache, weil ich gestern Abend weg musste.
Fakt ist, dass auch bei 50-200 Std im Jahr ein Schrägverzahntes besser ist.
Ob die Hobbyhand diesen Unterscheid merkt bzw. es relevant ist oder nicht sei dahingestellt.

Die Sache mit dem Geräusch, der Reibung und der max. Leistungsübertragung kann man sicherlich nicht so einfach diskutieren, wie es hier versucht wurde.

Wieviele Zahne bei einem geradverzahnten hängt maßgeblich vom Eingriffswinkel, Zahnmodul und den Profilverschiebungsfaktoren an beiden Rädern ab. Daraus ergibt sich die Profilüberdeckung. Das ist jener Faktor, der beschreibt wieviele Zähne entlang der Eingriffsstrecke durchschnittlich mit Last beaufschlagt sind. In der Industrie ist der übliche Wert für Standard-Hochverzahnungen bei ca. 1,5 - 1,7.

Bei Schrägverzahnungen addiert sich zu diesem Wert noch die sogenannte Sprungüberdeckung: Das ist jene Zähnezahl, die normal zur Eingriffsebene in Eingriff sind. Diese ist proportional zum Schrägungswinkel & Zahnbreite. Hier wird generell versucht, eine Wert zu erreichen, der etwas größer als ein ganzzahliger Wert ist. Also z.B. 1,1 oder 2,1. Somit bleiben Reserven um Korrekturen (Breitenballigkeiten) auf die Zahnflanke aufbringen zu können.
Dadurch ergibt sich im Betrieb der Verzahnung etwa ein ganzzahliger Wert.
Beide Überdeckungen addiert ergeben die Gesamtüberdeckung: Das ist jener Wert, der angibt wieviel Zähne sich im Moment die Last teilen. Erfahrungsgemäß liegt der Wert irgendwo zwischen 2 - 4.

Sicherlich ist es so, dass man bei identischem Bauraum eine tragfähigere schrägverzahnte Verzahnung auslegen kann als eine geradverzahnte, sprich die Leistungsdichte einer Schrägverzahnung ist höher....

Als Buchtipp zu Verzahnungen kann ich nur ein Buch empfehlen:
http://www.springer.com/engineering/mech...40-11149-8

Noch ne Kleinigkeit zu den Reibungverlusten:

Das eine Schrägverzahnung Axialkräfte erzeugt, die in Lager abgestützt werden müssen stimmt natürlich. Allerdings benötigen Lager auch eine gewisse Axialkraft, denn somit steigt deren Tragfähigkeit, weil die Lastverteilung auf die einzelnen Wälzkörper gleichmäßiger wird und so eine gleichmäßigere Anschmiegung zwischen Lagerring und Wälzkörper möglich ist.

Der Verlust im Zahnkontakt ist sowohl bei schräg- als auch geradverzahnten Räder abhängig vom Verlustfaktor Hv (nach Ohlendorf). Neben der Schmierfilmdicke, der Reibungszahl im Zahnkontakt (abhängig von der Pressung auf der Zahnflanke) spielt auch die Länge der Eingriffsstrecke und sie Symmetrie der Eingriffstrecke um den Wälzpunkt eine entscheidende Rolle.

Bei schrägverzahnten Getrieben können die Eingriffsstrecke kürzer gestaltet werden, die Pressung im Kontakt ist niedriger, die geometrischen Randbedingungen erlauben eine einfachere symmetrische Gestaltung der Eingriffsstrecken, so dass man eine Schrägverzahnung wirkungsgradoptimaler auslegen kann als eine Geradeverzahnung.

In der Dissertation von Albert Wimmer wird dies anschaulich erklärt:
http://www.shaker.de/Online-Gesamtkatalo...-5_INH.PDF

Grüße aus der Holledau

Michael
Zitieren
#13

Hallo Michael,

schön geschrieben und fachlich auch richtig, aber wenn du dir z.B. mal die Vorgelegewelle anschaust, da gibt es im Grunde genommen nur 1 Lager, welches Axialkräfte aufnehmen kann/darf, und das ist ein Rillenkugellager 6305.
Die anderen beiden Lager sind Zylinderrollenlager, welche von Haus aus nur Radialkräfte und geringe Anteile Axialkraft vertragen können. Somit ist bei Schrägverzahnung dieses kleine Rillenkugellager stärker beansprucht. Dies gilt genauso für die Lagerung der Hauptwelle.
Wenn man sich dann mal das Abtriebsrad anschaut (welches bei allen Getrieben schrägverzahnt ist), dieses ist mit Kegelrollenlagern in O-Anordnung gelagert. Dort können ebenso Axial wie auch Radialkräfte eingeleitet werden, welche durch die Schrägverzahnung am Abtrieb entstehen.

Gruß Christoph
Zitieren
#14

Servus Christoph!
Ich habe jetzt leider den exakten Aufbau der Getriebes nicht im Kopf. Aber bei den Vorgelegewellen wird in der Regel die Wahl des Schrägungswinkels so getroffen, dass die Axialkräfte der beiden im Kraftfluss befindlichen Zahnpaare entgegengesetzt wirken, oder gar kompensiersen.
Ein Kegelrollenlager kann natürlich mehr Axialkräfte aufnehmen als ein Rillenkugellager.

Grüße aus der Holledau

Michael
Zitieren
#15

(05.05.2011, 23:07)Mercedes-Benno schrieb:  Der Name vom Getriebe gibt es auch an; der würde geändert von UG2/27 zu UG2/30 wobei der Zahl nach den Schrägstrich steht für das max. Eingangsdrehmoment in DaN.

Das UG2/27 ist im Mittelschalter. Das 2/30 im Seitenschalter. Mit der Verzahnung hat das nichts zu tun. Es gab auch ein geradverzahntes 2/30.
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema / Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste