Ich überlege momentan, ob ich mir einen Holzhacker zulegen soll. Mir schwebt der Umstieg von der kombinierten Öl+Holzheizung auf eine Hackschnitzelheizung vor. Zudem ergeben sich bei mir und meinem Vater immer wieder Pflegearbeiten, bei denen Kronenholz oder Reissig abfällt. Evtl. lässt sich so ein Häcksler auch ganz gut vermieten - sofern man ihn an jemanden ausleiht, der mit so einem Gerät umgehen kann.
Ich möchte kein Vermögen ausgeben - 10.000 Euro stellt mein absolutes Limit dar.
Es sollte aber ein Hacker mit eigenem Motor sein - den Trac möchte ich hierfür nicht quälen.
Ich bin drauf und dran, mir am Sonntag einen Schliesing Hacker (550MX mit 75PS 4Zyl. Motor) anzuschauen. Er ist zwar schon 17 Jahre alt-hat jedoch einen Austauschmotor mit wenigen Betriebsstunden. Zudem wurden anscheinend alle Lager gewechselt.
Das Ding besitzt eine 2 Kreis Druckluftbremsanlage und ein Tandem-Fahrgestell. Er hat einen Einzug, der Stämme bis 24cm Durchmesser verkraftet.
Gibt es hier im Forum jemanden, der mir ein paar Tipps geben kann, worauf es beim Gebrauchtkauf eines solchen Holzhäckslers zu achten gilt?
Die üblichen Dinge sind klar:
- Motor
- Fahrgestell (Rost, Risse, Achsen, Räder)
- Lager
- Bremsanlage
- Messer
- ?
Es wäre klasse, wenn Ihr mir ein paar Ratschläge geben könntet. Ich bin für jeden Tipp dankbar.
Frage: Warum willst du dir einen eigenen Hacker zulegen, gibt es bei euch keinen Anbieter der das macht? Mit einem eigenem Hacker hast du doch nur ein Teil mehr herumstehen und das nach Wartung und Pflege verlangt! Wieviel Festmeter Holz hast du bisher benötigt ich nehme an du hast nicht viel mit Öl geheizt Mich interressiert es, weil wir im Jahr selber 100 Festmeter Holz benötigen, aber nur einen Stückholzkessel haben den aber auch mit Hackschnitzel beheizen.
Wir haben noch nie über die Option einen eigenen Hacker zu kaufen wie kommst du darauf ? Wir haben einen Anbieter der kommt einmal im Jahr, der ist maximal 2 Stunden beschäftigt und häckselt dann den Bedarf für das Folgende.
Ich kann den Ralf da schon verstehen. Wir sind selbst gerade dabei, eine neue Hackschnitzelheizung zu installieren und die beiden Öl- und Stückholzkessel zu ersetzen. Ich bin auch am überlegen, ob ich mir einen Häcksler zulegen soll.
Hier in der Gegend gibt es zwar mehrere Anbieter, die mir Durchforstungsholz auch recht günstig hacken würden wodurch sich ein eigener Häcksler eigentlich nicht lohnen würde. Bei mir ist der Sachverhalt allerdings so daß ich überwiegend einen recht jungen Bestand habe mit ca. 10 bis 20 Jahren. Wenn ich nach jeder Durchforstung jemanden kommen lassen muss, dann muss ich das ganze Material aus dem Wald rücken, damit man vernünftig mit nem großen Hacker ran kann. Es wird ja wohl kein Unternehmer wegen 5 Bohnenstangen in die Durchforstunsgassen rein fahren. Also hab ich wieder nen erhöhten Aufwand. Zudem sollten die Hackschnitzel dann gehackt werden, wenn das Wetter stimmt und das kann man nicht mit Terminen, die man ein, zwei Wochen vorher ausgemacht hat, berücksichtigen.
Fazit: meiner Meinung nach ist man durch ein eigenes Gerät flexibler und kann auch kurzfristig reagieren (Käferholz!!). Wenn man von ner teuren Ölheizung umsteigt und den Schlepper und den Wald eh schon hat, dann "lohnt" es sich meines Erachtens schon noch. Wenn man aber noch knausriger sein will, dann kauft man am besten die fertigen Hackschnitzel und lässt sie sich bringen.
Worauf ich beim Kauf eines Hackers achten würde (insbesondere gebraucht):
- unbedingt vorführen lassen! Es gibt so manche Häcksler, die ihre Probleme mit dem Einzug haben, insbesondere bei Gipfeln oder krumm gewachsenem Holz.
- eine "no-stress" Funktion haben die meisten neuen Hacker schon serienmäßig. Bringt aber meines Erachtens nur was, wenn diese Funktion nicht ständig (alle 20 Sekunden) anspringen muss, weil der Vorschub schlecht eingestellt ist oder die Leistung des Schleppers nicht ausreicht.
- ich würde ein Gerät mit eigener Ölversorgung bevorzugen. Dann wird Dir das Hydrauliköl am Schlepper nicht warm und fängt nicht an irgendwo rauszudrücken.
- was auch nicht unerheblich ist, ist die Wurfweite. Wenn Du auf einen nachgezogenen Anhänger hacken möchtest, sollte die Maschine schon 5 bis 6m weit werfen können.
Die Wunschvorstellung, etwas geeignetes für unter 10.000,- zu bekommen, hab ich inzwischen aufgegeben. Gute Geräte kosten locker das Doppelte und meiner Ansicht nach lohnt es sich dafür noch etwas zu sparen. Ich möchte jedenfalls keinen Billigbau aus Italien, Tschechien oder sonst wo her, der mir dann irgendwann um die Ohren fliegt.
Kannst Dich ja mal melden, wenn Du was passendes gefunden hast, das würde mich auch interessieren!
vielen Dank für Eure Anregungen.
Wie ich sehe, habt Ihr beide dieselben Gedankengänge, wie ich.
Es ist ein "Für" und Wieder" - keine Frage.
Jedenfalls habe ich mir heute den besagten Hacker angesehen. Er macht auf mich keinen schlechten Eindruck. Schliesing MX 550
- Alter: 17 Jahre
- 4 Zylinder (Austausch)motor mit 75 PS, sauberer Klang, kein Qualm, selbst unter Last
- Hackscheibe mit 3 nachstellbaren Messern
- Blechkleid + Fahrgestell weisen keine dramatischen Rostspuren auf
- Die Lager der Hackscheibe wurden erst vor kurzem erneuert (konnte kein Spiel feststellen)
- Hackscheibe weist keine Risse im Bereich der Messer auf
- Die obere Einzugswalze ist ebenfalls erst vor kurzem erneuert worden
- Die untere Einzugswalze hat kaum Verschleisserscheinungen
- Schwenk des Aufbaus und des Auswurfs leichtgängig
- Zweikreis-Druckluftanlage ist ebenfalls OK
- Eigene Ölversorgung (Die Bordhydraulik treibt die beiden Einzugswalzen an) ist dicht und funktionsfähig
- Höhenverstellbare Deichsel (Zugöse)
- Dieselverbrauch lt. Besitzer: 10l pro Tag bei 7 Stunden Betrieb
Zu den Mängeln:
- Zugöse ist ausgeschlagen
- Reifen sind fertig
- Tank-Füllanzeige fehlt
- Vollabnahme nötig, da seit 5 Jahren nicht mehr zugelassen
- schlecht "überlackiert"
- Abdeckungen/Bleche teilweise verbeult - aber nicht gerissen (oder nicht mehr vorhanden)
Ich hab mir den Hacker vorführen lassen. Es handelte sich beim Schreddermaterial um Obstbaumholz mit einem Durchmesser bis 10 cm - das war für das Gerät überhaupt kein Thema.
Da die Preisvorstellung bei 8000 Euro liegt und der jetzige Eigentümer ganze 3000 Euro in den Tauschmotor + Walze + Hydraulikfilter + Hydrauliköl investiert hat, werd' ich mir den Hacker wohl schnappen. Selbst wenn ich alleine den Hacker selbst nicht auslaste, so dürfte sich der Wertverfall in Grenzen halten - dafür bin ich aber tatsächlich unabhängig von einem Verleih oder Lohnunternehmer.
Für die Auslastung lässt sich durch überbetrieblichen Einsatz ja auch selbst sorgen - für normale Baumpflegearbeiten oder kleinere Durchforstungen ist der Hacker meiner Meinung nach absolut ausreichend.