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Hallo Michi,
grundsätzlich geben die montierten Reifen die Grenzen des Machbaren an. Zu jedem Reifen sollte es die Möglichkeit geben, vom Hersteller ein sogenanntes technisches Datenblatt in die Finger zu bekommen. Das kann etwas aufwändig sein, aber der Kunde hat ein Recht darauf.
Die maximalen Traglasten bei entsprechenden Geschwindigkeiten müssen aber sogar am Reifen selbst, entweder in Klarschrift, oder zumindest in Form der Indizes angegeben sein. Genaueres kann Dir aber ein Reifenspezialist beantworten.
Eine Reifendruckregelanlage ist jedoch nicht dazu da, den minimal oder maximal möglichen Reifendruck einzustellen, sondern sollte genutzt werden, den zum jeweiligen Anwendungsfall passenden Luftdruck herausfinden und einstellen zu können.
Dieser wird nur zu einem kleinen Teil vom Reifen (Radial- oder Diagonalreifen, Niederquerschnittsreifen, etc.) bestimmt, viel wichtiger sind Faktoren, wie Last auf den Achsen, Topographie (Hügel, Seitenhang, sog. Schichtfahrt), Bodenbedingungen, Bodenart, sowie Tragfähigkeit und Zustand des Bodens, sogar die Jahreszeit kann Einfluss auf die Einstellwerte nehmen.
Wer das auf die Spitze treiben und in allen Situationen das Optimum herausholen möchte, könnte darüber sicher eine Doktorarbeit schreiben, so umfangreich ist das.
Das wichtigste ist jedoch erst mal, Schaden am Fahrzeug zu vermeiden. Man kann also nicht so weit mit dem Druck runtergehen, dass sich die Decke auf der Felge dreht, die Karkasse Faltungen bekommt oder anderes passiert.
Der Punkt jedoch, wo so etwas auftritt, ist von Fahrzeug zu Fahrzeug aufgrund der Lastverhältnisse unterschiedlich. Bei meinem Schwager am 1300 drehte sich beispielsweise die Decke auf der Felge schon über 1,1 bar (18,4R30), was aber sicher auch am Reifenfabrikat lag. Inzwischen hat er andere, da gibt es kein Problem.
Fakt ist, der 1300 mit 18,4R30 dürfte von allen MBtrac die riskanteste Fahrzeug-/Reifenkombination sein, da die durch das Drehmoment der Räder am Felgenwulst auftretenden Kräfte höher sind, als bei der 34" Felge.
Trotzdem mag es möglich sein, auch mit dieser Kombination unter bestimmten Umständen bis 0,5bar runter zu gehen.
Das kann Dir aber von ferne keiner vorhersagen, wo bei Deinem Fahrzeug die Grenzen sind.
Wenn Du RRA nachrüstest, wirst Du nicht drumrum kommen, zu experimentieren, wo bei Deinem Fahrzeug auf Deinen Feldern die Grenzen sind.
Du wirst sogar festsstellen, dass unter unterschiedlichen Bodenbedingungen (Feuchte, Gefügezustand) unterschiedliche Reifendrücke optimal sein können und was heute richtig war, muss es morgen nicht zwingend auch sein.
Problematisch ist es immer bei schweren Anbaugeräten, die im Dreipunkt getragen werden, hier kannst Du nicht auf den für den Boden und die Arbeit optimalen Druck runtergehen, da am Vorgewende die Geräte ja wieder angehoben und getragen werden müssen.
Gerade in Schichtfahrt ist ein Reifen ruckzuck zerstört, da durch die Lastverlagerung am Hang unter gewissen Umständen fast das gesamte Gewicht von Fahrzeug und Gerät auf einem einzigen Reifen steht.
Ideal sind Geräte, die nicht getragen, sondern angehängt sind, da diese die Hinterachse nicht extrem zusätzlich belasten. Hier kann man sich schon mal richtig an die unterste Grenze herantasten.
Grundsätzlich ist noch anzumerken, dass die Zugkraftsteigerung durch Absenken des Luftdruckes bauartbedingt bei Radialreifen erheblich größer ist, als bei Diagonalreifen.
FG
Holger
406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83
Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...